Remco Evenepoel hat die fünfte Etappe der
Tour de France eindrucksvoll für sich entschieden. Der Olympiasieger und amtierende Weltmeister untermauerte im einzigen
Zeitfahren der diesjährigen Rundfahrt seinen Status als Topfavorit im Kampf gegen die Uhr.
Die Schlagzeile des Tages lieferte jedoch
Tadej Pogacar. Der Slowene nahm Jonas Vingegaard entscheidende Sekunden ab und verschaffte sich damit einen wichtigen Vorsprung im Gesamtklassement. Zwischen den beiden Top-Favoriten klafft nun eine spürbare Lücke.
Das 33 Kilometer lange Einzelzeitfahren war schon im Vorfeld als Schlüsselmoment für die Anwärter auf Gelb markiert. Mathieu van der Poel startete als Führender der Gesamtwertung mit der gleichen Zeit wie Pogacar. Vingegaard ging mit acht Sekunden Rückstand ins Rennen.
Zu Beginn setzte Iván Romeo die erste Bestmarke mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 52 km/h. Edoardo Affini toppte diese Zeit wenig später deutlich und nahm Romeo satte 29 Sekunden ab. Bruno Armirail kam bis auf zwei Sekunden an Affini heran, bevor die Klassementfahrer auf die Strecke gingen.
Florian Lipowitz sorgte mit einer starken Fahrt für Aufsehen und lag zwischenzeitlich auf Rang drei. Gleichzeitig machten sich veränderte Windverhältnisse bemerkbar, die einigen Fahrern das Leben schwer machten – ein Vorteil für Affini, dessen Zwischenzeiten stark blieben.
Doch dann kam Remco Evenepoel. Während Pogacar und Evenepoel an den ersten Zeitnahmen noch hinter Affini lagen, drehte der Belgier auf der zweiten Teilstrecke mächtig auf. Mit einer furiosen Schlussphase nahm er dem Italiener ganze 33 Sekunden ab.
Jonas Vingegaard verlor im Kampf gegen die Uhr mehr Zeit als erwartet: Mit 1:21 Minuten Rückstand auf Evenepoel büßte er im Duell mit Pogacar 1:05 Minuten ein. Pogacar selbst kam 16 Sekunden nach Evenepoel ins Ziel und sicherte sich damit das Gelbe Trikot. Für Mathieu van der Poel war das Tempo der Favoriten diesmal zu hoch – er musste das Maillot Jaune abgeben.