TRANSFERMARKT: „Zu 70 bis 80 Prozent perfekt" - Wechsel von Remco Evenepoel zu Red Bull - BORA - hansgrohe rückt näher

Radsport
durch Nic Gayer
Donnerstag, 10 Juli 2025 um 13:45
Evenepoel
Die Spekulationen um Remco Evenepoels Wechsel von Soudal – Quick-Step zu Red Bull - BORA - hansgrohe sind so alt wie seine Profikarriere – doch diesmal scheint mehr dahinter zu stecken. Laut Radsport-Insider Daniel Benson sind die Verhandlungen zwischen den Parteien weit fortgeschritten. Quellen aus dem Umfeld sprechen davon, dass rund 70 bis 80 Prozent des Deals bereits abgeschlossen sind. Geplant ist ein Vierjahresvertrag ab 2026. Eine Ausstiegsklausel soll den Weg aus seinem laufenden Vertrag ebnen.
Teamchef Jurgen Foore gibt sich öffentlich betont gelassen. Nach Evenepoels dominantem Zeitfahrsieg auf der 5. Etappe der Tour de France sagte er in der TV-Sendung Vive le Vélo: „Er hat noch einen Vertrag bis Ende 2026, und wir gehen davon aus, dass er ihn einhalten wird. Er wird also definitiv noch ein weiteres Jahr bei uns fahren. Aber auf lange Sicht arbeiten wir an einer Zukunft mit und ohne Remco.“

Das spricht für einen Wechsel

Ein Satz, der Bände spricht. Intern scheint man bei Quick-Step längst mit einem Abgang des belgischen Ausnahmefahrers zu rechnen – und aus Evenepoels Sicht gibt es immer weniger Gründe, dagegenzuhalten.
Der 25-Jährige hat bereits eine beeindruckende Bilanz vorzuweisen: Weltmeistertitel, ein Grand-Tour-Sieg, olympisches Gold, Klassiker wie Lüttich-Bastogne-Lüttich und zahlreiche Erfolge im Zeitfahren. Doch bei dreiwöchigen Rundfahrten bleibt die Lücke zu Tadej Pogacar und Jonas Vingegaard spürbar – besonders in den Hochgebirgen.
Zwar fuhr Evenepoel sich mit seinem Sieg in Caen auf Rang zwei der Gesamtwertung, doch erfahrene Beobachter wissen: Die dritte Woche entscheidet. Und dort fehlt es ihm an der nötigen Teamunterstützung. Schon beim Critérium du Dauphiné in diesem Jahr kämpfte er auf sich allein gestellt. Während Pogacar auf Adam Yates und João Almeida bauen konnte und Vingegaard auf Kletterhelfer wie Sepp Kuss und Matteo Jorgenson zurückgriff, musste Evenepoel viele Körner allein verbrennen – Energie, die in einer Grand Tour über Erfolg oder Scheitern entscheidet.
Im Jahr 2025 ist die Lage sogar noch schwieriger. Mikel Landa, der als Berghelfer vorgesehen war, fehlt verletzt. Die personelle Tiefe im Quick-Step-Kader reicht schlicht nicht aus, um mit UAE Team Emirates oder Visma - Lease a Bike mitzuhalten – zwei Teams, die in Sachen Ressourcen und Struktur auf einem anderen Level agieren.
Genau hier setzt das Interesse von Red Bull - BORA - hansgrohe an. Mit dem Rückhalt eines der finanzstärksten Sponsoren im Sport und dem klaren Ziel, ein zukunftsfähiges Tour-Team um Evenepoel aufzubauen, bieten sie eine echte Perspektive. Primoz Roglic, aktuell Kapitän des Teams, wird 2025 bereits 36 Jahre alt – Evenepoel könnte der neue Fixpunkt werden. Und mit den Ressourcen von Red Bull ließen sich nicht nur Kletterdomizile und ein starkes Betreuerteam, sondern auch eine langfristige Struktur schaffen, die auf Grand Tours ausgelegt ist.
Ein Wechsel wäre nicht nur für Evenepoel ein bedeutender Schritt, sondern könnte auch dem Radsport guttun. Mit Pogacar, Vingegaard und einem konkurrenzfähigen Evenepoel wäre die Ära der „Big Three“ endgültig eingeläutet. Und auch Quick-Step würde sich neu aufstellen – mit einem Weltklasse-Sprinter wie Tim Merlier bleibt ihnen genügend Qualität im Kader.
Vorerst aber trägt Remco Evenepoel weiterhin das Trikot von Quick-Step. Bei der Tour de France kämpft er entschlossen um Gelb. Doch vieles deutet darauf hin, dass seine Zukunft längst neu geplant wird – in anderer Umgebung, mit neuen Zielen und größerer Unterstützung.
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