Sophie Alisch hat schon einmal bewiesen, dass sie sich durchbeißen kann. Mit gerade einmal 14 Jahren wurde sie deutsche Juniorenmeisterin im Boxen, später blieb sie als Profi in zehn Kämpfen ungeschlagen. Doch auf dem Höhepunkt ihrer Karriere schlug sie einen völlig neuen Weg ein: Alisch kündigte an, die Boxhandschuhe an den Nagel zu hängen, um ihren Traum von Olympia 2028 im Radsport zu verwirklichen.
Ein Jahr nach diesem Schritt wird ihr Vorhaben nun konkret. Die 23-Jährige hat einen Vertrag beim Entwicklungsteam
Canyon//SRAM zondacrypto unterschrieben. Damit erhält sie die Chance, ihre zweite sportliche Karriere auf professionellem Niveau zu starten. Schon seit Monaten deutete sich der Wechsel an: Auf Instagram – wo ihr fast 600.000 Fans folgen – zeigte sie sich immer wieder auf einem Canyon-Bike.
„Ich komme aus einer anderen Welt – aber ich will mich beweisen“
„Ehrlich gesagt fühlt es sich surreal an“, sagt Alisch in einer Pressemitteilung. „Es ist eine große Ehre, Teil eines Teams mit so starker Identität und klarer Vision zu sein. Ich komme aus einer anderen Sportart, in vielerlei Hinsicht aus einer anderen Welt. Doch vom ersten Gespräch an hatte ich das Gefühl, dass dieses Team versteht, was mich antreibt. Es ist der perfekte Ort, um zu wachsen, zu lernen und mich erneut zu beweisen.“
Alisch weiß, dass ihr Einstieg ungewöhnlich ist – und genau das reizt sie. „Ich fange anders an als die meisten Fahrerinnen hier, und das motiviert mich enorm. Ich möchte so viel wie möglich von den Trainern, dem Staff und meinen Teamkolleginnen lernen. Ich bin gespannt, wie ich mich einfüge, wie ich mich entwickle und wie weit ich mich inmitten so vieler Talente bringen kann.“
Die frühere Boxerin bringt das Mindset einer Kämpferin mit. Sie ist es gewohnt, unter Druck Leistung zu bringen – ein Vorteil, den sie nun auf dem Rad nutzen will.
„Ich liebe den Prozess, neu anzufangen, zu lernen und zu scheitern“
Was sie antreibt, ist weniger der Ruhm als die Herausforderung. „Mich reizt die Chance, mich in einer völlig neuen Sportart auf höchstem Niveau zu messen“, sagt Alisch. „Ich liebe den Prozess, neu anzufangen, zu lernen, zu scheitern und mich jeden Tag zu verbessern. Der Radsport ist komplex, anspruchsvoll und strategisch – und Teil eines Weltklasseteams zu sein, bietet mir das perfekte Umfeld, um meine Grenzen zu testen.“
Diese Leidenschaft ist nicht neu. Schon während ihrer Boxkarriere nutzte Alisch das Radfahren als Ausgleich. „Radfahren begann als stille Leidenschaft, während ich mich voll auf das Boxen konzentrierte. Doch mit der Zeit wurde es zu etwas, das ich nicht mehr ignorieren konnte“, erzählt sie. „Ich wollte mich auf eine neue Art herausfordern – meinen Körper, meinen Geist und meine Grenzen.“
Ihre Worte zeigen, dass der Wechsel nicht aus einer Laune heraus erfolgte, sondern aus einem tiefen inneren Antrieb. Alisch sucht nicht nach einem Ersatz für das Boxen, sondern nach einer neuen Bühne für dieselbe Entschlossenheit.
„Es geht nicht darum, ein Leben hinter mir zu lassen“
Disziplin, Konzentration und der Wille zur Perfektion prägen Alischs Weg seit jeher. „Diese Werte bilden das Herz meiner sportlichen Laufbahn“, sagt sie. „Der Radsport bietet mir ein neues Feld, um sie einzusetzen. Es geht nicht darum, ein Leben hinter mir zu lassen, sondern darum, einen neuen Berg zu erklimmen – und erneut zu beweisen, wozu ich auf höchstem Niveau fähig bin. Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, meiner Neugier und meinem Ehrgeiz zu folgen.“
Sophie Alisch beginnt im Sattel, was sie im Ring perfektioniert hat: den Kampfgeist, die Hingabe und den unerschütterlichen Glauben an den eigenen Weg. Ihr Ziel bleibt dasselbe – nur die Arena hat sich verändert.