Transfermarkt | INEOS hat 22 Fahrer für 2026 unter Vertrag, welche Transfers bereiten sie also vor?

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Das Peloton steuert auf den November zu. Während viele Fahrer ihren wohlverdienten Urlaub genießen oder bereits mit den Vorbereitungen für die Saison 2026 beginnen, kämpfen andere – darunter auch einige Topstars – noch um neue Verträge. Für sie geht es darum, ihren Platz in der WorldTour zu sichern oder sogar die eigene Karriere zu retten.

Wir blicken auf die Ereignisse der vergangenen Woche und analysieren, welche Fahrer für die INEOS Grenadiers in Frage kommen könnten, um den Kader für 2026 zu komplettieren.

UAE Team Emirates – XRG hatte bereits kurz nach der letzten Ausgabe des Radsportmarktes die Verpflichtung von Benoît Cosnefroy bestätigt. Am heutigen Donnerstag sorgte nun ein weiterer überraschender Transfer für Aufmerksamkeit: Wie Daniel Benson zuerst berichtete, wechselt der irische Sprinter Sam Bennett zum Q36.5 Pro Cycling Team.

Für das Schweizer Team ist das ein weiterer Coup in einem ohnehin starken Transferwinter. Q36.5 hat bereits mehrere namhafte Fahrer verpflichtet, darunter die Kletterer Chris Harper und Eddie Dunbar (beide Team Jayco AlUla) sowie Klassikerspezialisten wie Fred Wright und Brent Van Moer. Das Team verfügt mittlerweile über eine Kaderstruktur, die dem WorldTour-Niveau sehr nahekommt – ähnlich wie Tudor im vergangenen Jahr – und wird damit zu einem ernsthaften Konkurrenten im Kampf um Wildcards für die Grand Tours.

Mit Bennett erhält der Sprintzug zusätzliche Schlagkraft, die besonders bei einem kleineren Rennkalender wertvoll sein dürfte. Vor allem aber verleiht sein Name dem Team deutlich mehr Prestige im Hinblick auf ein mögliches Debüt bei der Tour de France – schließlich hat Bennett dort bereits das Grüne Trikot gewonnen.

Zudem gibt es weitere Transfers, die den Sprung zwischen den Klassen betreffen: Hugo Page verlässt Intermarché – Wanty und wechselt zu Cofidis, Jonathan Lastra geht von Cofidis zu Euskaltel – Euskadi, und Henri Vandenabeele schließt sich nach seiner Zeit bei Lotto dem Team Flanders – Baloise an.

In dieser Woche fällt die Transferausbeute zwar überschaubar aus, dennoch gibt es einige bemerkenswerte Entwicklungen – vor allem im Umfeld des XDS-Astana-Teams. Die Kasachen konnten nun endlich Simone Velasco für zwei weitere Jahre binden, zudem wurde die Vertragsverlängerung des heimischen Talents Anton Kuzmin offiziell bestätigt.

Auch bei den ProTeams bleibt Bewegung im Kader: Burgos-BH verlängerte mit dem griechischen Tempobolzer Georgios Bouglas, während Caja Rural – Seguros RGA den Neuseeländer Sebastian Berwick weiterhin an sich bindet. Euskaltel-Euskadi, Team Flanders – Baloise sowie Polti–VisitMalta meldeten gleich eine ganze Reihe von Vertragsverlängerungen und schaffen damit frühzeitig Stabilität für die Saison 2026.

Benson berichtet außerdem, dass Q36.5 seinen irischen Landsmann Rory Townsend verlieren könnte. Der Überraschungssieger der Hamburg Cyclassics – ein Triumph auf WorldTour-Niveau – steht offenbar vor einem Wechsel zu den Unibet Rose Rockets, die 2025 selbst den nächsten Schritt nach oben machen. Townsend würde sich dort zu Größen wie Dylan Groenewegen, Wout Poels und Niklas Larsen gesellen – ein deutlicher Qualitätssprung für das französische Team.

Bei den INEOS Grenadiers bleibt die Kadersituation weiterhin spannend – und überraschend offen. Für die kommende Saison stehen bislang nur wenige Neuzugänge fest: Dorian Godon, Kévin Vauquelin und Embret Svestad-Bardsend, dazu steigt Talent Theodor Storm aus dem U23-Team auf. Insgesamt sind erst 22 Fahrer für 2026 bestätigt.

Noch ohne öffentliche Vertragsverlängerung sind einige prominente Namen: Michal Kwiatkowski, Ben Swift, Lucas Hamilton, Brandon Rivera, Kim Heiduk und Michael Leonard.

Kwiatkowski wurde bereits mit Q36.5 in Verbindung gebracht, doch angesichts der vielen neuen Spitzenfahrer dort wird ein weiterer großer Transfer zunehmend unwahrscheinlich.

Bei Heiduk und Leonard spricht ihre positive Entwicklung klar für einen Verbleib. Swifts Zukunft könnte von Erfahrung und Dienstzeit im Team abhängen. Brandon Rivera zeigte 2024 seine bislang stärkste Saison – insbesondere als entscheidender Helfer von Egan Bernal bei dessen beeindruckender Strade-Bianche-Etappe im Giro. Doch mit Bernals schwindender Rolle könnte auch für Rivera ein Tapetenwechsel anstehen.

Sicher ist hingegen: Geraint Thomas, Caleb Ewan, Jonathan Castroviejo, Salvatore Puccio und Omar Fraile verlassen das Team nach 2025.

Der Transfermarkt wird zunehmend dünn, doch INEOS braucht noch mindestens acht weitere Fahrer. Eine interessante Konstellation ergibt sich bei Jayco AlUla: Das Team hat seine WorldTour-Lizenz für 2026 aufgrund verspäteter Bankgarantien noch nicht bestätigen können. Auch wenn das wohl nur eine Formalität ist, sorgt die Situation für Unsicherheit – und vorübergehend offene Spielräume bei Vertragsabschlüssen.

Dadurch könnten plötzlich Fahrer wie Michael Matthews, Ben O’Connor oder Luke Plapp auf den Radar von INEOS rücken – ein mögliches Szenario für weitere Überraschungstransfers.

Noch nicht vom Markt sind zudem klangvolle Namen wie Richard Carapaz – ein ehemaliger INEOS-Sieger – sowie Matej Mohorič, Victor Lafay oder Luke Lamperti. Jeder von ihnen könnte im Team eine Führungsrolle übernehmen. Allerdings werden Vertragsverlängerungen oft erst spät bekanntgegeben – nicht alle dieser Fahrer müssen verfügbar sein.

Darüber hinaus befinden sich aktuell unter anderem folgende Profis noch ohne Vertrag für 2026: Rui Costa, Fernando Gaviria, Julien Vermote, Stefano Oldani, Torstein Træen, Felix Engelhardt, Archie Ryan, Anders Foldager, Lukas Nerurkar, Jensen Plowright und Rainer Kepplinger.

Bausteine gäbe es also – die Frage bleibt nur: welchen Weg schlägt das britische Superteam ein?