Tourdirektor lobt „hervorragende Bewerbung“ – Tschechiens Chancen auf Grand Départ 2029 steigen rasant

Radsport
Mittwoch, 19 November 2025 um 10:00
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Bis zur Tour de France 2029 sind es zwar noch fast vier Jahre, doch der Wettbewerb um den Grand Départ ist längst in vollem Gange. Einer der aussichtsreichsten Bewerber, Tschechien, stellte in dieser Woche Tour-Direktor Christian Prudhomme sein Konzept vor. Nach den Rückmeldungen beider Seiten verlief das Treffen mehr als zufriedenstellend – und die Hoffnung auf die erste Tour de France auf tschechischem Boden wächst.
Prudhomme fand deutliche Worte des Lobes: „Es ist eine großartige, sehr gut ausgearbeitete Bewerbung. Prag ist eine wunderschöne Stadt und dank der Präsentation wissen wir nun, dass nicht nur Prag sehenswert ist“, wird der Tourchef auf der Website der Národní Sportovní Agentura (NSA) zitiert.
Auch NSA-Vorsitzender Ondřej Šebek sieht die Chancen nach dem Besuch in Paris deutlich gestiegen. „Ich bin überzeugt, dass unsere Bewerbung so hochwertig und umfassend ist, dass sie sehr gute Erfolgsaussichten hat“, betont er.
Der mögliche Start der Tour de France könnte in Prag zu einem echten Symbolmoment werden. Sollte die Wahl auf Tschechien fallen, würde die Eröffnungs­etappe einen ausgedehnten Rundkurs durch die Hauptstadt umfassen, bevor es in eine neue Zielregion weitergeht. Genauere Streckendetails bleiben vorerst vertraulich. Als Inspirationsquelle dient jedoch die diesjährige Czech Tour, deren Auftaktetappe von Prag nach Karlovy Vary führte.
Zwar ist Tschechien kein klassisches Hochgebirgsland, doch das Terrain bietet abwechslungsreiche Möglichkeiten – von welligen Übergangs­etappen bis hin zu mittelschweren Anstiegen in Grenzregionen.
„Wir haben nicht die Alpen oder die Pyrenäen, aber wir können mit unseren Etappenprofilen durchaus ans Massif Central herankommen“, sagt Roman Kreuziger, Mitglied der Delegation und Gesamtfünfter der Tour 2013.
Prudhomme begrüßt die Einbindung ehemaliger Spitzenprofis ausdrücklich: „Die Mitarbeit von Roman Kreuziger als prominente Tour-Persönlichkeit ist wichtig und äußerst wertvoll.“ Auch Leopold König, Tour-Siebter von 2014, spielt eine zentrale Rolle – er leitet die erwähnte Czech Tour.
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Philipsen hat das erste gelbe Trikot der Tour de France 2025 übernommen. @Sirotti
„Dank der Zusammensetzung unserer Arbeitsgruppe können wir die verschiedenen Bereiche so koordinieren, dass sie sich gegenseitig verstärken und sowohl für die Tschechische Republik als auch für die Tour de France einen möglichst großen, positiven Effekt erzielen“, ergänzt Šebek.

Starke Konkurrenz

Auch weitere Aussagen des Tour-de-France-Direktors nähren die Hoffnungen der tschechischen Radsportfans. „Die Tschechische Republik hat bereits bewiesen, dass sie große Veranstaltungen ausrichten kann. Für uns geht es nun darum, die Details zu prüfen – schließlich gibt es mehrere Bewerber“, erklärte Prudhomme.
Zu diesen starken Herausforderern zählt auch Slowenien, dessen Kandidatur nicht zuletzt durch die Strahlkraft des (derzeit) vierfachen Tour-de-France-Siegers Tadej Pogačar zusätzlichen Schwung erhalten dürfte.
Gleichzeitig formiert sich Widerstand innerhalb Frankreichs. Mehrere französische Regionen äußerten Vorbehalte gegen die Idee, die Tour drei Jahre in Folge im Ausland starten zu lassen. 2026 beginnt die Frankreich-Rundfahrt in Barcelona, 2027 ist Edinburgh fixiert, und für 2028 gilt Luxemburg als klarer Favorit. Ein Grand Départ 2029 erneut jenseits der Landesgrenzen könnte für manche Offizielle ein Jahr zu viel sein.
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