Tom Pidcock: "Im Peloton gibt sich inzwischen jeder mit Platz zwei hinter Pogacar zufrieden"

Radsport
Sonntag, 27 April 2025 um 14:11
pidcock
Tom Pidcock hat in seiner Karriere bereits eine beeindruckende Liste an Erfolgen vorzuweisen – von Etappensiegen bei der Tour de France über Olympiagold bis hin zu Weltmeistertiteln in verschiedenen Disziplinen. Eines blieb dem Briten bisher jedoch verwehrt: ein Sieg bei einem Monument. Am nächsten kam er diesem Ziel 2023 mit einem zweiten Platz bei Lüttich-Bastogne-Lüttich.
An diesem Sonntag kehrt der 25-Jährige nach Lüttich zurück – kann er diesmal den entscheidenden Schritt machen und sich den bislang größten Straßenradsport-Erfolg seiner Karriere sichern? Nach seinem Podiumsplatz bei La Flèche Wallonne unter der Woche geht Pidcock jedenfalls mit viel Selbstvertrauen ins Rennen. "Es war eine gute Leistung von mir im Regen. Normalerweise verliere ich da etwas an Explosivität, friere und habe Schwierigkeiten, warm zu bleiben. Daher bin ich zufrieden“, erklärt er im Interview mit Cycling Pro Net vor dem Rennen. "In diesem Jahr habe ich auch keine wirkliche Müdigkeit von den Rennen gespürt, ich werde von Rennen zu Rennen besser. Ich habe ein gutes Gefühl für morgen.“
Mit Größen wie Tadej Pogacar und Remco Evenepoel an seiner Seite am Start in Lüttich dürfte das Rennen früh explodieren. Entsprechend muss Tom Pidcock auf ein frühes Entfachen des Rennens vorbereitet sein. "Ich denke, sobald wir Bastogne verlassen, wird das Tempo immer weiter anziehen. An der Côte de La Redoute wird das Rennen entschieden“, prognostiziert er. "Aber man weiß nie – vielleicht geht es dieses Jahr auch schon früher los.“
Was seine eigene Taktik betrifft, zeigt sich Pidcock zurückhaltend: "Ich glaube nicht, dass es viele Optionen gibt. Wenn man eine Lücke aufreißt, früh angreift oder darf, braucht man mindestens eine Minute Vorsprung vor der Abfahrt zur La Redoute, weil man da schnell 60 Sekunden verliert – und am Anstieg noch mehr“, sagt er mit einem verschmitzten Lächeln. "Viel mehr bleibt einem nicht, außer dabei zu sein, wenn das Rennen explodiert, und so gut wie möglich mitzugehen.“
Pidcock weiß auch um die Gefahr, die von Pogacar ausgeht. "Wir wissen alle, wie unglaublich er ist. Jeder im Peloton blickt inzwischen etwas anders auf Rennen, weil wir es mit dem nächsten Eddy Merckx zu tun haben. Manchmal kann man schon mit Platz zwei zufrieden sein“, räumt Pidcock ein. "Aber das ist nicht meine Mentalität. Wir werden versuchen zu gewinnen. In Strade war ich nicht ganz nah dran, aber auch nicht so weit weg. Es ist noch lange nicht alles verloren, bevor wir überhaupt gestartet sind.“
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