Für
Sven Nys steht fest: Die bisherigen Angriffe von
Team Visma | Lease a Bike haben Tadej Pogacar nicht ins Wanken gebracht. Im Gespräch mit Sporza bezeichnete der belgische Radsport-Experte die ersten Etappen der
Tour de France 2025 als reine „Vorbereitungsphase“. Die Attacken gegen Pogacar seien zwar konsequent, bislang jedoch wirkungslos.
„Sie wollen Pogacar müde machen – das versuchen sie seit einer Woche“, so Nys. „Aber was haben diese Beschleunigungen wirklich gebracht?“ Für ihn ist die Antwort klar: „Pogacar hat genauso viel Energie aufgewendet wie Vingegaard. Nicht einen Tropfen mehr, nicht einen weniger. Das hat sich nicht gelohnt.“ Im Gegenteil – Pogacar scheine die Tempoverschärfungen sogar zu genießen.
Angriffe ohne Wirkung – oder stiller Plan?
Trotz der häufigen Attacken seien keine Lücken entstanden. Pogacar fahre kontrolliert, Vingegaard halte einfach nur das Hinterrad. „Es wird so oft beschleunigt, dass ein Gegenangriff gar nicht möglich ist. Vingegaard war einfach froh, dranbleiben zu können“, analysierte Nys.
Und doch – für Nys verfolgt Visma eine längerfristige Strategie. „Sie sehen diese Etappen als Möglichkeit, den Hammer vorzubereiten. Vingegaard wartet vielleicht einfach nur auf den richtigen Moment.“ Sollte Pogacar jedoch Anzeichen von Schwäche zeigen, rechnet Nys mit einem sofortigen Gegenschlag. „Dann stürzen sie sich auf ihn wie eine Katze.“
Der Erfolg hängt am seidenen Faden
Klar ist für Nys: Visma hat nur dann eine realistische Chance auf den Toursieg, wenn Pogacar patzt. „Ich bleibe bei meinem Szenario: Visma kann die Tour nur gewinnen, wenn Pogacar einen schlechten Tag hat – und komplett einbricht.“
Die Ausgangslage bleibt damit eindeutig: Solange Pogacar souverän bleibt, führt kein Weg an ihm vorbei. Für Vingegaard und Visma heißt es warten, hoffen – und den richtigen Moment finden.