GP de Québec 2025: Vorschau, Profil, Strecke, Favoriten und Prognose - Triumphiert Tadej Pogacar bei seiner Rückkehr?

Am 12. September kehrt die WorldTour mit dem GP de Québec nach Kanada zurück. Der erste der beiden kanadischen Bergklassiker markiert die lang ersehnte Rückkehr des internationalen Pelotons auf nordamerikanischen Boden. Der Startschuss fällt um 17:00 Uhr MEZ, die Zieleinfahrt ist gegen 22:05 Uhr MEZ vorgesehen.

Die Fahrer absolvieren 204 Kilometer, verteilt auf 18 Runden à knapp 12,5 Kilometer. Insgesamt summieren sich rund 2500 Höhenmeter, da jede Runde einen markanten Anstieg beinhaltet – ein klarer Kontrast zum klassischen Finale. Zu Beginn jeder Runde führt die Strecke vom Stadtzentrum Québecs auf den ersten fünf Kilometern hinunter zum Fluss. Anschließend folgt ein vier Kilometer langer Flachabschnitt, auf dem sich die Teams sortieren und ihre Kapitäne für den entscheidenden Teil der Runde in Stellung bringen.

Das Finale präsentiert sich in einer neuen, deutlich anspruchsvolleren Variante. Anstelle der früheren Kombination aus zwei kurzen Rampen mit Abfahrt dazwischen führt die Strecke nun über die Côte de la Montagne direkt in Richtung Ziel – ohne jegliche Erholungspause bergab. Damit wird das Terrain klar den Puncheuren und Kletterern zugespielt, während die Sprinter ihre Chancen spürbar schwinden sehen.

Die Côte de la Montagne misst 600 Meter bei durchschnittlich 8 Prozent Steigung, ihre steilste Rampe erreicht sogar 17 Prozent. Dieser explosive Anstieg bietet ideale Möglichkeiten für Attacken. Nach der Kuppe bleiben 1,2 Kilometer bis ins Ziel, die leicht ansteigen und die Fahrer auf der traditionellen Zielgeraden fordern. Keine mörderischen Steigungen, aber genau jene Rampen, auf denen späte Angriffe durchkommen, Sprinter an ihre Grenzen stoßen und die letzten Energiereserven über den Ausgang des Sprints entscheiden können.

Immer wenn Tadej Pogacar bei einem hügeligen Klassiker am Start steht, gilt er automatisch als Topfavorit. Er reist in derselben Verfassung wie 2024 nach Québec – frisch vom Toursieg und ohne ein Rennen dazwischen. Die Frage ist, ob er aus den unglücklichen Attacken des Vorjahres gelernt hat. Wenn er solo geht, können ihn nur wenige stoppen. Wenn nicht, öffnet das Finale die Tür zu einem reduzierten Gruppensprint, bei dem UAE mit Jhonatan Narvaez eine zusätzliche Karte in der Hand hält.

Seine größten Gegner? Wout Van Aert, der ihn auf der Schlussetappe der Tour besiegte und mit viel Selbstvertrauen anreist, sowie Arnaud de Lie, der kürzlich Mathieu van der Poel schlug und die beste Form seiner Karriere genießt. Die Podiumsfahrer des Vorjahres, Michael Matthews und Biniam Girmay, haben 2025 zwar noch nicht ihr Topniveau erreicht, sind aber keinesfalls zu unterschätzen.

Weitere Anwärter sind Roger Adria (mit seinem Debüt für Movistar), Pello Bilbao, Fred Wright, Jonas Abrahamsen, Corbin Strong, Dorian Godon, Joe Blackmore, Mattias Skjelmose, Axel Laurance, Alberto Bettiol, Tiesj Benoot, Julian Alaphilippe, Luke Lamperti und Alex Aranburu. Auch Movistar wird versuchen, das Rennen mit Jon Barrenetxea oder Ruben Guerreiro zu beleben.

*** Topfavoriten: Arnaud De Lie, Michael Matthews

** Geheimfavoriten: Tadej Pogacar, Wout van Aert, Biniam Girmay, Jhonatan Narváez

* Außenseiter: Corbin Strong, Luke Lamperti, Álex Aranburu, Dorian Godon

Unser Tipp: Arnaud de Lie

Szenario: Ein reduzierter Gruppensprint mit rund 30 Fahrern, in dem sich der belgische Lotto-Star durchsetzt.