Simon Yates sagt, er wolle seinen Giro d’Italia-Titel im kommenden Mai verteidigen — räumt aber ein, dass
Team Visma | Lease a Bike noch nicht bestätigt habe, ob er am Start stehen wird.
Im Gespräch mit Eurosport/TNT Sports bei der Streckenpräsentation 2026 in Rom sagte der Titelverteidiger, er warte trotz seines Wunsches, mit der Startnummer 1 zu fahren, noch auf klare Signale des Teams.
„Wie viele Fahrer bekommen wirklich die Chance, zu einer Grand Tour zurückzukommen und die Nummer 1 zu tragen? Das ist etwas ziemlich Einzigartiges“, sagte Yates zu Eurosport.
Yates’ Giro-Wende 2025
Yates’ Giro-Sieg in diesem Jahr beruhte maßgeblich auf seiner Vorstellung am Colle delle Finestre, einem Anstieg, der in seiner Karriere besondere Bedeutung hat. 2018 verlor er dort nach zwei Wochen im Rosa Trikot die maglia rosa — ein Moment, der sein Image über Jahre prägte.
2025 kehrte er an den Anstieg zurück und musste auf der vorletzten Etappe einen Rückstand drehen — diesmal wurde es entscheidend. Sein Angriff im Schotterabschnitt distanzierte die wichtigsten Gesamtklassement-Rivalen und brachte ihn zurück auf Kurs für den Gesamtsieg, den er schließlich mit fast vier Minuten Vorsprung in Rom fixierte. Beim Wiedersehen der Etappenbilder während der Präsentation am Montag sagte Yates zu Eurosport:
„Selbst jetzt werde ich emotional, wenn ich die Bilder sehe. Was für ein Moment für mich, wirklich immer noch unglaublich.“
Die Finestre, einst Schauplatz seines Giro-Einbruchs, wurde zum Punkt, an dem er sich faktisch seinen zweiten Grand-Tour-Titel sicherte.
Vingegaards Giro-Ambitionen erschweren die Auswahl: „Teil der Diskussionen“
Die größte Ungewissheit für Yates dreht sich nun um
Jonas Vingegaard. Der zweifache Tour-de-France-Sieger hat den Wunsch geäußert, den Satz der Grand Tours zu vervollständigen, und ein Giro-Debüt 2026 bleibt möglich. Yates machte klar, dass Vingegaards Ziele ein zentraler Faktor in Vismas Planung für die kommende Saison sind.
„Das ist alles Teil der Diskussionen, was passieren würde und was das auch für mein Jahr bedeutet, inklusive der Tour de France“, sagte er. „Es gab letzte Woche viele Gespräche mit dem Team, jeden Tag viele Meetings, ziemlich erschöpfend. Aber wir kommen jetzt zu den Feinheiten, also hoffentlich könnt ihr bald mit konkreten Informationen rechnen.“
Yates’ erste Einschätzung zur Strecke 2026: „Sehr, sehr hart“
Die Präsentation bestätigte einen Giro, der am 08.05. in Bulgarien startet, bevor es durch Süditalien, Neapel, die Toskana und Mailand geht und am 31.05. in Rom endet. Die 3.459 Kilometer lange Route umfasst 49.150 Höhenmeter, acht Sprintetappen, sieben mittelschwere Bergetappen, fünf Bergetappen und ein Einzelzeitfahren.
Auf seine erste Einschätzung angesprochen, blieb Yates gewohnt sachlich: „Nichts stach wirklich heraus; es sah wie immer nach einem sehr harten Rennen aus, vielleicht wirkte die 19. Etappe wirklich, wirklich schwer, ein Ort, an dem man einen großen Unterschied machen kann.“
Die 19. Etappe — mit zwei Auffahrten nach Piancavallo über 199 km — gilt weithin als wohl letztes Schlachtfeld im GC.