„Spannend für die USA“: Matteo Jorgenson verstärkt George Hincapies Team

Der Straßenradsport in den USA steckt seit Jahren nicht in seiner besten Phase. Nach dem Schatten von U.S. Postal und ihrem größten Star Lance Armstrong – dem wegen Dopings sieben Tour-de-France-Titel aberkannt wurden – befand sich das Land lange Zeit im freien Fall. In den letzten Jahren zeichnete sich jedoch ein Aufschwung ab, angeführt von Fahrern wie Sepp Kuss, Quinn Simmons, Neilson Powless oder Matteo Jorgenson.

Jorgenson hat sich zu einem der wichtigsten Fahrer bei Visma | Lease a Bike entwickelt. Man kann durchaus sagen, dass er aktuell Jonas Vingegaards rechte Hand für die Tour de France ist – sogar noch vor Vuelta-2023-Sieger Kuss. Gleichzeitig wird deutlich, dass die USA mehr WorldTour-Teams brauchen, zumal eines der beiden amerikanischen Teams, Lidl-Trek, 2026 zu einer deutschen Lizenz wechselt.

Vor diesem Hintergrund könnte die Gründung von Modern Adventure Pro Cycling, initiiert von George Hincapie, langfristig einen positiven Impuls für den US-Radsport setzen. Das Team soll bereits 2026 erstmals an den Start gehen. In Aussagen gegenüber Domestique sprach Jorgenson über die Aufbruchstimmung, die die Entstehung eines neuen Teams in seiner Heimat ausgelöst hat:

„Ich freue mich, das zu sehen. Es ist großartig, dass es in den Vereinigten Staaten weiterhin Interesse am Straßenradsport gibt“, sagte Matteo Jorgenson begeistert.

Ein weiterer Grund für den Niedergang des US-Radsports war das Verschwinden nahezu aller traditionellen internationalen Rennen im Land. Ikonen wie die Tour of Utah, die Tour of California oder die Colorado Classic wurden im vergangenen Jahrzehnt eingestellt. Heute empfängt lediglich die Maryland Classic WorldTour-Teams, während neue Initiativen – etwa die Wiederbelebung eines Rennens in Colorado – bislang ohne Erfolg geblieben sind.

Vor diesem Hintergrund blickt Jorgenson optimistisch auf die Gründung eines neuen US-ProTeams. Es soll nicht nur frischen Antrieb für die Beteiligten bringen, sondern auch die Rückkehr von WorldTour-Rennen in die Vereinigten Staaten unterstützen – mehr als ein halbes Jahrzehnt nach ihrem Verschwinden.

„Die Lage des Straßenradsports in den Vereinigten Staaten frustriert mich. Dass es kaum noch Profirennen gibt und Touren wie die Tour of California, Utah oder Colorado eingestellt wurden, finde ich wirklich schade“, ergänzte der Fahrer von Visma | Lease a Bike.

Für Jorgenson ist die Rückkehr eines Rennens wie der Tour of California, die er als Kind verfolgt hat, ein großer Traum. Vor allem aber sieht er Initiativen wie Modern Adventure Pro Cycling als wichtige Chance für junge US-Fahrer, den Sprung ins Profilager zu schaffen:

„Ich habe die Tour of California live in der Heimatstadt meines Großvaters gesehen. Diese Erinnerung habe ich immer noch vor Augen, und ich bin sicher, sie hat mich als Kind inspiriert. Teams wie Modern Adventure Pro Cycling sind spannend, weil sie jungen U23- oder Junioren-Fahrern zumindest einen Weg eröffnen, um zu den Profis zu kommen“, sagte er.