Simon Yates hat im Laufe seiner Karriere viele Kapitel geschrieben – einige triumphal, andere tragisch. Doch ein Buch scheint für den mittlerweile 32-jährigen Briten noch nicht fertig geschrieben: der Giro d’Italia. Trotz sechs Etappensiegen und eines Podiumsplatzes blieb ihm das begehrte Maglia Rosa bisher verwehrt. 2025 startet Yates nun mit frischer Energie und unter neuer Flagge einen weiteren Versuch – im Trikot des Teams Visma | Lease a Bike.
Der Giro hat für Yates eine besondere Bedeutung – nicht zuletzt wegen der dramatischen Ereignisse im Jahr 2018. Damals dominierte er die Rundfahrt zehn Tage lang im Rosa Trikot, gewann drei Etappen und galt als sicherer Sieger – bis zur legendären 19. Etappe, als Landsmann Chris Froome mit einem Soloritt die Gesamtwertung sprengte und Yates fast 40 Minuten verlor. „Es ist ein Rennen voller Geschichte und Erinnerungen – sowohl gute als auch schlechte“, blickt Yates zurück. „Der Giro ist mein Hauptziel in dieser Saison.“
Nur wenige Monate nach dieser Enttäuschung holte Yates dann doch seinen ersten Grand-Tour-Sieg – bei der Vuelta a España 2018. Doch die folgenden Jahre verliefen wechselhaft: Verletzungen, Aufgabe bei vier seiner letzten sieben Grand Tours – und lediglich ein weiteres Podium. Der Wechsel zur niederländischen Top-Mannschaft bedeutet daher auch eine Art Neuanfang.
„Es ist aufregend, meine erste Grand Tour mit Visma zu starten“, erklärt Yates. „Alles fühlt sich noch neu an, aber ich habe in den letzten Monaten viel Fortschritt gespürt. Ich bin hoch motiviert – nicht nur wegen meiner persönlichen Ziele, sondern auch, weil wir ein Team haben, das auf jeder Etappe vorne mitfahren kann.“
Die Voraussetzungen stimmen: Mit seiner Erfahrung, dem Fokus auf den Giro und einem Team, das sowohl taktisch als auch physisch zu den besten der Welt gehört, stehen die Chancen für Yates so gut wie lange nicht mehr. Die Frage ist nur: Kann er seine Giro-Vergangenheit endlich hinter sich lassen – und in Rom Geschichte schreiben?