Schicksalsetappe am Col de la Loze: Alberto Contador warnt vor brutalem Showdown bei der Tour de France 2025

Radsport
Mittwoch, 25 Juni 2025 um 12:30
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Mit Blick auf die Tour de France 2025 hat Alberto Contador eine eindringliche Warnung ausgesprochen. Im Mittelpunkt steht dabei der Col de la Loze, der am 24. Juli auf der 18. Etappe erneut zum Schauplatz eines möglichen Dramas werden könnte.
Im Gespräch mit Eurosport während einer Erkundungsfahrt beschrieb der zweimalige Toursieger den Anstieg als "absolut brutal". Der Hors Catégorie-Pass sei prädestiniert, um das Gesamtklassement noch einmal komplett auf den Kopf zu stellen.

Erinnerungen an 2023: Pogacars bitterer Einbruch

Die 18. Etappe 2025 wird nur 171 Kilometer lang sein, doch die Fahrer erwartet ein Höhenprofil der Extraklasse: über 5.500 Höhenmeter, gespickt mit den schweren Anstiegen von Glandon, Madeleine und schließlich dem Col de la Loze auf 2.300 Metern Höhe.
Contador erinnert an das Trauma von 2023, als Tadej Pogacar an diesem Berg kollabierte und Jonas Vingegaard triumphierte. "Wenn die Fahrer den Fuß der Loze erreichen, haben sie bereits zwei Hors Catégorie-Anstiege in den Beinen. Das ist der Stoff, aus dem Tour-Entscheidungen gemacht sind."

Die wahre Gefahr liegt im Aufbau

Auf dem Papier mag der Col de la Loze mit seinen 26 Kilometern Länge und durchschnittlich 6,5 Prozent Steigung unspektakulär wirken. Doch die tückische Streckenführung macht ihn zu einer Herausforderung für jeden Favoriten.
"Der Anstieg beginnt breit, wird aber immer schmaler", schildert Contador. Nach etwa 11 Kilometern beginnt die eigentliche Tortur: ein Kilometer mit rund 10 Prozent Steigung - der perfekte Moment für Attacken.
Doch der wahre Härtetest folgt erst danach. "Es geht nicht nur um diese Rampe. Die kumulative Belastung auf den letzten 14 Kilometern ist es, was die Fahrer zermürbt."

Ein gnadenloser Schlussabschnitt

Je höher sich die Strecke windet, desto brutaler werden die Steigungen. Fünf Kilometer vor dem Gipfel verengt sich die Straße zu einem schmalen Band, kurz vor der Kuppe gleicht sie beinahe einem Pfad. "Der letzte Kilometer ist brutal. Es gibt praktisch keine Erholung mehr."
Auch nach Courchevel wartet noch ein letzter Nadelstich. "Kurz vor dem Ziel gibt es einen 400 bis 500 Meter langen sanfteren Abschnitt. Doch direkt danach folgen wieder 9 bis 10 Prozent Steigung. Auf dieser Höhe, nach einem solchen Tag, ist das einfach nur gnadenlos."

Ein Berg, der Helden macht - und zerstört

Der Col de la Loze besitzt nicht die durchgehenden zweistelligen Steigungsprozente eines Mortirolo oder Zoncolan. Doch seine Kombination aus Länge, Höhe und der vorausgegangenen Belastung macht ihn zu einer echten Schicksalsprüfung.
"Es ist ein Anstieg, der Unterschiede schafft", fasst Contador zusammen. "Die Steigung an sich ist nicht extrem, aber in Summe kann er das Rennen zerreißen."
Experten erwarten, dass Jonas Vingegaard und Tadej Pogacar bis zur 18. Etappe eng beieinander liegen. Sollte das so sein, dürfte der Col de la Loze erneut zum ultimativen Schauplatz werden, der über den Toursieg 2025 entscheidet.
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