Der Giro d’Italia 2025 biegt in die entscheidende Phase ein. Auf der trügerischen 11. Etappe setzte sich
Richard Carapaz durch und verteidigte das Maglia Rosa, während Isaac del Toro mit einer späten Attacke sechs Sekunden auf fast alle direkten Konkurrenten gutmachte. Doch beim
UAE Team Emirates - XRG herrschte nicht nur Zufriedenheit: Chancen blieben ungenutzt – besonders im Hinblick auf einen isolierten
Primoz Roglic.
Alberto Contador, Eurosport-Experte und selbst Giro-Sieger, analysierte die Etappe kritisch. Besonders verwundert zeigte er sich über die Passivität von UAE, obwohl Roglic vom Team
Red Bull - BORA - hansgrohe während des Rennens phasenweise völlig auf sich allein gestellt war.
„Primoz Roglic wurde allein gelassen – mit 20 oder 25 Fahrern im Feld“, erklärte Contador. „Das ist ein schlechtes Zeichen für ihn und für Red Bull – BORA. Das hätte man ausnutzen müssen.“ Besonders die Attacke von Egan Bernal am San-Pellegrino-Anstieg habe die Gruppe der Favoriten aufgebrochen und Roglic sichtbar in Bedrängnis gebracht – doch UAE reagierte nur kontrollierend, nicht offensiv.
Contador sieht darin eine verpasste Gelegenheit für das stark besetzte UAE-Team, in dem mit Juan Ayuso, Isaac del Toro und Adam Yates gleich drei Topfahrer in der Spitzengruppe vertreten waren. „Wenn UAE oder ein anderes starkes Team von Anfang an Druck in den Bergetappen machen, wird Roglic leiden – so viel steht fest“, so der Spanier.
Noch bleibt genug Zeit im Rennen, doch Contadors Fazit zur Etappe ist eindeutig: UAE hat die Isolation Roglics erkannt – aber nicht genutzt. Eine Taktik, die sich später im Giro rächen könnte.