VORSCHAU | Giro d'Italia 2025 12. Etappe - Kann Visma endlich im Massensprint gewinnen?

Radsport
durch Nic Gayer
Donnerstag, 22 Mai 2025 um 12:28
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Die Corsa Rosa, erste Grand Tour des Jahres, schreibt 2025 Geschichte – mit einem Start in Albanien, dem ersten Grand-Tour-Gastgeberland auf dem Balkan. Nach einem Auftakt mit neuen Kulissen und unvorhersehbarem Terrain rückt nun die 12. Etappe in den Mittelpunkt – eine Schlüsselpunkte-Etappe, die das Klassement spürbar durchrütteln könnte. Wir nehmen den morgigen Renntag in dieser Vorschau genauer unter die Lupe:
Am 12. Tag des Rennens könnten die Sprinter wieder einmal das Sagen haben. Von Modena nach Viadana gibt es nicht viele Hindernisse, und es dürfte ein wichtiger Tag im Kampf um das Maglia Ciclamino werden.
Es gibt ein paar Anstiege, das ist sicher nicht der flache, einfache Tag, auf den die schnellen Männer hoffen, aber insgesamt sind sie weit vom Ziel entfernt und nicht steil genug, um ernsthaften Schaden anzurichten. Die letzte Stunde des Rennens wird ziemlich schnell und einfach in Viadana sein, obwohl die Organisatoren nur 350 Meter vor dem Ziel eine unangenehme Kurve eingebaut haben, die im Endspurt einen großen Unterschied machen kann.
Das Wetter
Ein flacher Tag? Nur auf dem Papier. Die 12. Etappe des Giro d’Italia könnte sich durch den prognostizierten starken Südwestwind als eine der tückischsten Etappen der ersten Hälfte entpuppen – sowohl für das Peloton als auch für die Klassementfahrer. Was wie ein Tag für die Sprinter aussieht, könnte sich blitzschnell in ein Rennen voller Chaos, Seitenwindstaffeln und gefährlicher Lücken verwandeln.
Wind als unberechenbarer Gegner
Der Tag beginnt mit kräftigem Gegenwind, was es frühen Ausreißversuchen schwer machen dürfte. Erst nach dem ersten Zwischensprint – rund 113 Kilometer vor dem Ziel – dreht der Kurs, und mit ihm der Wind: Plötzlich wird aus Gegenwind Rücken- und Seitenwind, besonders auf den offenen Flachpassagen rund um Viadana. Ein hohes Tempo wird garantiert sein – mit Schnittgeschwindigkeiten jenseits der 50 km/h – und genau hier liegt das Gefahrenpotenzial.
GC-Teams wie UAE Team Emirates, INEOS oder Jumbo-Visma müssen wachsam sein: Auf den Seitenwindpassagen können Sekunden verloren gehen, wenn man falsch positioniert ist. Die Jagd auf Ausreißer könnte zu einer Zerreißprobe für das Feld werden, besonders wenn der Wind die Gruppe auseinanderreißt.
Die Favoriten auf den Massensprint
Kaden Groves geht als Topfavorit ins Rennen. Der Australier dominierte den letzten Sprint souverän, und sein Alpecin-Team kontrolliert das Rennen bislang mit beeindruckender Geschlossenheit. Groves kommt auch mit kurzen Anstiegen gut zurecht – ein Vorteil, falls sich das Feld doch früh zerlegt.
Mads Pedersen ist zurück – der Däne musste zuletzt passen, ist aber auf flachem Terrain immer eine Gefahr. Die Frage: Wie frisch ist er nach seinem Sturz? Wenn er durchkommt, ist ein Etappensieg mehr als möglich.
Casper van Uden, Sieger des ersten Massensprints, und Olav Kooij, der auf ein perfektes Leadout von Wout van Aert angewiesen ist, gehören ebenfalls zu den Hauptanwärtern.
Außenseiter mit Potenzial:
  • Milan Fretin & Matteo Moschetti – beide mit starkem Endspeed
  • Sam Bennett & Paul Magnier – formstark, aber taktisch abhängig
  • Dazu Namen wie Max Kanter, Corbin Strong, Maikel Zijlaard und Luca Mozzato, die auf ein zerfahrenes Rennen hoffen
Aber was, wenn die Ausreißer durchkommen?
Der Wind macht’s möglich. Wenn sich nach dem Richtungswechsel eine starke Gruppe formiert – und das Peloton zögert oder die Zusammenarbeit nicht klappt – könnte die Gruppe durchziehen. Der Schlüssel: kontrolliertes Fahren bis Kilometer 113, dann Vollgas bei Rückenwind. Ein 50er-Schnitt im letzten Rennviertel? Nicht unmöglich – und schwer einzuholen.
Namen, die man im Auge behalten sollte:
  • Taco van der Hoorn & Enzo Paleni – in Neapel beinahe erfolgreich
  • Stefano Oldani, Dries De Bondt, Andrea Vendrame – erfahrene Ausreißer
  • Joshua Tarling, Kasper Asgreen – kraftvoll und ausdauernd
  • Weitere Optionen: Kevin Geniets, Marco Frigo, Lorenzo Milesi, Christian Scaroni
Fazit
Etappe 12 ist ein offenes Buch – der Wind schreibt das Drehbuch. Für Sprinter wie Groves und Pedersen ist alles angerichtet, doch wer sich auf einen normalen Giro-Tag einstellt, könnte böse überrascht werden. Der Tag gehört denen, die bereit sind, ihn sich zu holen – notfalls mit Risiko.
Prognose Giro d'Italia 2025 Etappe 12:
*** Kaden Groves, Olav Kooij
** Mads Pedersen, Casper van Uden, Milan Fretin
* Matteo Moschetti, Max Kanter, Paul Magnier, Giovanni Lonardi, Sam Bennett, Orluis Aular, Maikel Zijlaard
Unser Tipp: Kaden Groves
Wie: Regelmäßiger Massensprint
Original: Rúben Silva
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