Nach seiner langen Zwangspause meldet sich
Jonas Vingegaard zurück – und das mit deutlichen Worten. Während des Ruhetags beim Giro d’Italia sprach der Däne in einer Pressekonferenz über seine Genesung, sein Trainingslager in der Sierra Nevada und seine Ambitionen für die
Tour de France 2025.
Zwar wird der zweifache Tour-de-France-Sieger erst beim Critérium du Dauphiné wieder ins Renngeschehen eingreifen, doch der Fokus ist längst klar gesetzt: "Nur weil Pogacar im Frühjahr dominiert hat, heißt das nicht, dass er auch im Juli glänzen wird", so Vingegaard über seinen slowenischen Dauerrivalen.
"Ich bin besser als 2022 und 2023"
Nach einem schwierigen Jahr 2024, geprägt von Muskelverlust und einer enttäuschenden Tour, sieht sich Vingegaard nun in Topform. "Ich habe hart gearbeitet, um meine Muskelmasse wieder aufzubauen. Alles deutet darauf hin, dass ich besser bin als in den beiden vorigen Jahren."
Die Folgen seiner bei Paris–Nizza erlittenen Gehirnerschütterung beschreibt er offen: "Jede Stunde, in der ich wach war, verlangte nach einer weiteren Schlafstunde. Schwindel und Übelkeit machten den Wiedereinstieg schwer."
Dauphiné als Generalprobe für den großen Showdown
Beim bevorstehenden Critérium du Dauphiné wird es voraussichtlich erstmals wieder zum direkten Duell mit Pogacar kommen – ein Vorgeschmack auf den Sommer. "Ich will um den Sieg kämpfen", betont Vingegaard. Die Motivation sei größer denn je.
Mit Zuversicht und Selbstbewusstsein blickt der Visma-Kapitän der Tour entgegen: "Das Ziel ist es, zu gewinnen – und das bedeutet, Pogacar zu schlagen." Die Daten geben ihm Recht, die Formkurve zeigt steil nach oben. Vingegaard ist zurück – stärker und entschlossener denn je.
"Ja zur Vuelta": Vingegaard bestätigt Doppelstart nach der Tour de France
Jonas Vingegaard plant ein ehrgeiziges Programm für die Saison 2025: Nach der Tour de France will der Däne auch bei der Vuelta a España antreten. Im Gespräch mit der spanischen Sportzeitung AS bestätigte der zweifache Tour-Sieger seine Teilnahme am spanischen Grand Tour-Klassiker.
"Vor zwei Jahren habe ich Tour und Vuelta bestritten – und es hat mir sehr gut gefallen", so Vingegaard. Besonders der mentale Aspekt spricht für den Doppelstart: "Normalerweise hat man nach der Tour noch zwei Monate Zeit, um sich auf den Giro di Lombardia oder die Weltmeisterschaften vorzubereiten, und es ist schwierig, die Motivation aufrechtzuerhalten. Für die Vuelta braucht man nur noch drei Wochen Training – mental ist das einfacher."
Fragezeichen hinter der WM-Form
Ob er nach dem Vuelta-Double auch bei der Weltmeisterschaft in Topform antreten kann, lässt Vingegaard offen: "Danach weiß ich nicht, wie es mir bei der WM gehen wird." Die Entscheidung unterstreicht jedoch seinen Ehrgeiz: Vingegaard hat nicht nur Pogacar bei der Tour im Visier, sondern auch eine erfolgreiche Rückkehr zur Doppelbelastung – mit Blick auf weitere große Erfolge im Spätsommer.