„Radsport ist nicht nur die Tour de France“ – Vingegaard und Evenepoel sollten laut Vincenzo Nibali den Giro d’Italia fahren

Radsport
Montag, 01 Dezember 2025 um 12:45
VincenzoNibali_JonasVingegaard
Die große Streckenpräsentation des Giro d’Italia 2026 steigt heute in Rom. Was die Fahrer dort erfahren, wird ihre Kalenderentscheidungen für die kommende Saison maßgeblich prägen. Jonas Vingegaard dürfte starten, bei Remco Evenepoel ist es fraglich. Ex-Sieger und italienische Legende Vincenzo Nibali plädiert dafür, dass beide bei der Corsa Rosa antreten.
„Ich habe ein paar Erfolge weggeworfen. Ich denke an 2010 zurück: Wenn ich auf dem Schotter nicht gestürzt wäre, als ich die Gesamtwertung anführte… Und dann 2019, als Primož Roglic und ich eine erbitterte Rivalität hatten (und am Ende Richard Carapaz gewann, Anm.).“ Nibali erinnert sich in der Gazzetta dello Sport. „Wie auch immer, Primoz und ich sind jetzt Freunde, aber ehrlich gesagt waren wir es damals auch schon. Meistens ist es im Radsport so: Die Reibereien gibt es ‚nur‘ auf dem Rad.“
Nibali ist eine Ikone des Sports. In den 2010er Jahren gewann er Monumente und holte die Gesamtwertung in allen drei Grand Tours. Bei seinem „Heimrennen“ trug er zweimal Rosa. Er verfolgt die Entscheidungen der aktuellen Grand-Tour-Protagonisten genau. Da Tadej Pogačar den Giro 2026 auslässt und erneut die Tour de France priorisiert, hält er die Wahl für dessen Hauptkonkurrenten für eindeutig.
„Ich würde Jonas Vingegaard raten, 2026 mit dem Ziel zu gewinnen zum Giro zu kommen. Damit würde er in einen exklusiven Kreis aufsteigen“, sagt Nibali klar. „Außerdem bin ich gespannt, ob ein sehr starker junger Fahrer wie Isaac Del Toro es erneut versucht. Und ich bin neugierig, was Simon Yates, der Titelverteidiger des Giro d’Italia, plant.“
Die Startliste des Giro dürfte sich in den kommenden Wochen mit der Streckenenthüllung und den Trainingslagern der Teams präzisieren, weil dort die Rennprogramme konkret besprochen werden. Das betrifft auch Red Bull - BORA - hansgrohe, bei dem Remco Evenepoel seinen Plan verkünden wird. Der „Hai von Messina“ findet, auch der Belgier sollte starten. „Radsport ist nicht nur die Tour de France. Der Giro d’Italia ist ebenfalls hart, hat aber eine menschlichere Dimension und kann genauso befriedigen.“
Bei den Italienern sind 2026 realistische Siegchancen noch nicht in Sicht. In Giulio Pellizzari steckt jedoch große Zukunftshoffnung, und Nibali würde seinen Landsmann gern erneut bei der Corsa Rosa glänzen sehen:
„Wäre ich Giulio Pellizzari, würde ich zum Giro d’Italia zurückkehren. Er hat Entwicklungsspielraum und schon wichtige Resultate erzielt. Und Antonio Tiberi würde ich nicht vergessen: Er hatte eine schwierige Saison, aber er verdient die Chance, sich zu beweisen.“
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