Tom Pidcock hat die erste Giro-Hälfte 2025 mit kontrollierter Gelassenheit absolviert. Nach zehn Etappen liegt der Brite auf Rang 16 der Gesamtwertung – mit einem Rückstand von 3:41 Minuten. Der große Wurf blieb bislang aus, obwohl er mehrfach am Etappensieg schnupperte.
In der aktuellen Folge des Watts Occurring Podcasts nehmen
Geraint Thomas und
Luke Rowe die Leistung ihres ehemaligen Ineos-Teamkollegen unter die Lupe. Besonders Etappe 9, die als „Mini-Strade Bianche“ gehandelt wurde, steht im Fokus. Dort war Pidcock Mitfavorit – doch ein Sturz kostete ihn nicht nur Zeit, sondern auch die Siegchance.
„Er stürzt, verliert ein wenig Zeit und ist jetzt 16. Was macht er jetzt?“, fragt Rowe in die Runde. Thomas, selbst Giro-Zweiter im Vorjahr, zweifelt offen an einer realistischen Rückkehr in den Kampf um Rosa: „Im Hinblick auf die Gesamtwertung muss er jetzt täglich kämpfen. Das ist hart.“
Rowe sieht es anders – oder zumindest konsequenter. „Ich denke, er sollte das GC bis Rom durchziehen. Bis zum bitteren Ende“, meint der Waliser. „Denn wir wissen nicht, wie er sich am 18. Tag auf einem Berg schlägt, wenn er 17 Tage lang auf Gesamtwertung gefahren ist. Das ist Neuland für ihn.“
Thomas sieht darin trotzdem Chancen: „Wenn er weiter im GC bleibt, kann er trotzdem eine Etappe gewinnen.“ Entscheidend sei, einfach weiterzumachen und das Limit auszuloten. Für Pidcock bleibt der Giro damit ein Experiment – zwischen Etappenjagd und der großen Rundfahrt-Erfahrung.