Oscar Onley überrascht mit Rang 4 bei der Tour de France: „Ein kleiner Traum ist erwacht“

Radsport
durch Nic Gayer
Montag, 28 Juli 2025 um 15:30
OscarOnley
Mit nur 22 Jahren hat Oscar Onley bei der diesjährigen Tour de France für eine der größten Überraschungen gesorgt. Der junge Schotte vom Team Picnic PostNL beendete seine zweite Grand Boucle auf einem sensationellen vierten Gesamtrang – und das nur Sekunden hinter dem Podium und dem Weißen Trikot.
Dabei war Onley ursprünglich nicht einmal als Kapitän eingeplant. Erst der Rücktritt von Romain Bardet wenige Wochen vor dem Start in Florenz machte den Weg frei für den talentierten Kletterer, der gerade erst bei der Tour de Suisse mit einem Etappensieg und einem Podiumsplatz auf sich aufmerksam gemacht hatte.

Vom Außenseiter zum GC-Kandidat

„Unsere Erwartungen waren eine Top-10 oder vielleicht ein Etappensieg in den Bergen“, erklärte Onley rückblickend gegenüber CyclingWeekly. Doch es kam anders: Nach einer starken ersten Woche und einem beeindruckenden Zeitfahren kämpfte sich der Schotte früh in die vorderen Ränge. Auf der ersten schweren Etappe im Zentralmassiv lag er plötzlich auf Platz 7 – und hörte nicht auf, zu überraschen.
In den Pyrenäen zeigte Onley dann endgültig, was in ihm steckt. Während etablierte GC-Fahrer schwächelten oder stürzten, fuhr er konstant stark und arbeitete sich auf den vierten Platz vor – eine Position, die er mit einer kämpferischen Leistung bis nach Paris halten konnte.

Ein starkes Team und große Zukunftspläne

Großen Anteil am Erfolg hatte sein Team: Frank van den Broek und Warren Barguil leisteten auf der Königsetappe wertvolle Helferdienste. Am Col de la Loze war Onley der einzige Fahrer, der mit Pogacar und Vingegaard mithalten konnte – ein starkes Statement in einem Feld voller erfahrener Grand-Tour-Spezialisten.
„Ich bin mir noch nicht ganz bewusst, was ich hier erreicht habe“, sagte Onley in Paris. „Aber es hat definitiv einen kleinen Traum geweckt. Ich glaube, wir haben etwas aufgebaut, auf das man aufbauen kann – ein aufregendes Projekt für die Zukunft.“

Knapp am Podium vorbei – aber voller Zuversicht

Zwar konnte er in La Plagne nicht mit Florian Lipowitz mithalten, der sich Platz drei und das Weiße Trikot sicherte, doch Onleys vierter Platz bleibt ein herausragendes Resultat – gerade für einen Fahrer, der zum ersten Mal überhaupt auf das Gesamtklassement fuhr.
„Ich hätte nie gedacht, dass ich bei meiner ersten Tour unter die Top Fünf fahren könnte – das ist schon etwas Besonderes“, sagte Onley, sichtlich gerührt, nach der letzten Etappe. Der abschließende Rundkurs durch das regennasse Paris war chaotisch, aber auch emotional: „Die letzten Runden auf den Champs-Élysées, das war schon cool. Drei besondere Wochen mit einem tollen Team – ich bin gespannt, was die Zukunft bringt.“
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