Langsamer als sechs andere: Hautacam-Daten entlarven den unterkühlten Jonas Vingegaard

Radsport
durch Nic Gayer
Freitag, 18 Juli 2025 um 14:30
Vingegaard
Tadej Pogacar lieferte auf dem Weg hinauf zur Hautacam eine Demonstration der Extraklasse ab – und das aus zwei Gründen. Erstens: Er fährt derzeit einfach in einer eigenen Liga. Angriffslustig, furchtlos, spektakulär – der Slowene setzte erneut ein Ausrufezeichen. Zweitens: Jonas Vingegaard war schlichtweg nicht auf der Höhe. Noch bevor Pogacar seinen Antritt überhaupt platzierte, konnte der Däne das Hinterrad nicht mehr halten. Als die Gruppe um Jhonatan Narváez das Tempo anzog, war Vingegaard bereits abgehängt.
Zu seinem Verdienst: Er kämpfte. Versuchte, den Schaden zu begrenzen. Zwischenzeitlich pendelte sich der Rückstand bei 15 bis 20 Sekunden ein. Doch das Polster schrumpfte nicht – es wuchs. Bereits zur Hälfte des Anstiegs lag Vingegaard über eine Minute zurück. Wer nach seinen Leistungen beim Critérium du Dauphiné mit einem Wendepunkt rechnete, wurde enttäuscht. Denn die entscheidenden Daten vom Schlussabschnitt der Etappe sprechen eine deutliche Sprache.

Finale Zahlen – und ein alarmierendes Gesamtbild

Die letzten 4,48 Kilometer der Hautacam, im Schnitt mit 8 Prozent Steigung, offenbarten die Realität. Laut den Zahlen von Ammattipyöräily auf X fuhr Pogacar das Teilstück in 12:38 Minuten – Vingegaard benötigte fast eine Minute mehr: 13:27. Damit war er nur der Siebtschnellste auf dem Segment. Nicht nur Pogacar, auch Lipowitz, Vauquelin, Johannessen, Onley und Evenepoel kletterten schneller. Ein deutliches Signal.
Die Zahlen bestätigen, was sich bereits im Zeitfahren angedeutet hatte: Vingegaard befindet sich nicht in Topform. Und wer sich den Kontext ansieht, erkennt, dass diese Entwicklung kaum überraschend kommt. Nach seinem schweren Sturz bei Paris-Nizza stand bis zur Dauphiné kein einziges Rennen auf dem Programm. Während viele diskutierten, ob Pogacars intensiver Rennkalender ein Risiko für seine Tour-Form darstelle, blieb eine andere Frage unbeachtet: Ist es klug, mit kaum Rennkilometern zur Tour zu erscheinen?
Im Fall von Vingegaard – und womöglich auch bei Primoz Roglic – fällt die Antwort nüchtern aus: Eher nicht.
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