Die
Vuelta a Espana biegt auf die Zielgerade ein.
Jonas Vingegaard verteidigt nach dem Zeitfahren in Valladolid einen Vorsprung von 40 Sekunden auf
Joao Almeida. Im „The Move“-Podcast nahmen
Johan Bruyneel und Spencer Martin die Lage unter die Lupe – mit Blick auf das Duell um Rot, aber auch auf die ungewisse Zukunft von
Oier Lazkano, der plötzlich von der Bildfläche verschwunden ist.
Besonders die Causa Lazkano sorgt für Gesprächsstoff. Einst große Hoffnung des spanischen Radsports, wechselte er von Movistar zum ehrgeizigen Projekt Red Bull - BORA - hansgrohe. Doch seither hat sich die Situation drastisch verändert: Gerüchte mehren sich, dass er das Team nach dieser Saison verlassen könnte. Spencer Martin zeigte sich erstaunt, wie abrupt Lazkano aus dem Fokus verschwunden ist. Sein letztes Rennen bestritt er bei Paris-Roubaix, das inzwischen einige Monate zurückliegt.
Lazkano zwischen Burnout und Rückzug?
Bruyneel ging noch weiter und stellte eine mögliche psychische Überlastung in den Raum. „Es gibt offensichtlich viele Faktoren. Ich weiß nicht, ob er krank ist, aber für mich sieht es eher nach Burnout oder Druckproblemen aus. Er hat seine Social-Media-Accounts gelöscht, und Teammanager sagen nur, sie dürften nichts zu seiner Situation sagen. Das deutet auf tiefere Probleme hin.“
Almeida und Vingegaard kämpfen um Rot
Damit steht Lazkano exemplarisch für den steigenden Druck auf junge Fahrer – und für die Frage, wie Teams und Athleten mit mentaler Belastung im Leistungssport umgehen.
Almeida im Aufwind – doch reicht es gegen Vingegaard?
Währenddessen rückt das sportliche Duell um die Gesamtwertung in den Mittelpunkt. Martin zeigte sich überrascht, wie stark Almeida zuletzt auftrat. „Es sind nur 40 Sekunden, und der Trend spricht für Almeida. Er hat Schwung, Jonas muss einfach durchhalten. Wenn die UAE am Samstag mit Groschartner und Vine Druck machen, könnten sie Visma ins Wanken bringen.“
Bruyneel bremste jedoch die Erwartungen. „Diese 40 Sekunden holt man nicht auf den letzten drei Kilometern zurück. Dafür braucht es eine Teamoffensive. Einzelaktionen reichen nicht.“ Gleichzeitig warnte er davor, Vingegaard zu unterschätzen. „Vielleicht wirkt er weniger dominant als in der Vergangenheit, aber er ist immer noch stark genug, um die Vuelta zu gewinnen.“
Alles oder nichts auf den letzten Etappen
Mit nur noch wenigen Bergetappen vor dem Finale in Madrid spitzt sich das Rennen zu. Almeida hat das Momentum, Vingegaard die Erfahrung und den Vorsprung. Der Kampf um Rot verspricht Hochspannung – während der Fall Lazkano einen Schatten auf den spanischen Radsport wirft und zeigt, wie sehr die Belastung im Profipeloton gestiegen ist.