Geraint Thomas beendet zum Jahresende seine aktive Karriere, doch der Radsport bleibt für den Waliser auch danach mehr als nur ein Hobby. Der Tour-de-France-Sieger von 2018 will
INEOS Grenadiers künftig in einer Führungsrolle unterstützen – und hat dafür klare Ziele.
„Ich möchte auf jeden Fall in diesem Sport bleiben. Ich spreche gerade mit dem Team. Dave [Brailsford] ist ja wieder zurück und stärker involviert, deshalb bin ich ziemlich sicher, dass ich eine Rolle haben werde“, erklärte Thomas bei Vive le Vélo. „Ich will helfen, das Team wieder dorthin zu bringen, wo es hingehört.“
Der 38-Jährige gehörte zu den prägenden Figuren der goldenen Sky-Jahre, doch er sieht selbstkritisch, dass INEOS zuletzt den Anschluss an die absolute Weltspitze verlor. Gerade bei den Grand Tours hinkte das Team in den vergangenen Jahren der Konkurrenz hinterher – ein Trend, den Thomas mit seiner Erfahrung umkehren möchte. Carlos Rodríguez, derzeitiger INEOS-Kapitän, fiel bei der laufenden Tour auf der 14. Etappe aus den Top 10 – ein Sinnbild für die aktuelle Lage.
Thomas betonte, wie wichtig erfahrene Persönlichkeiten im Team seien – auf dem Rad und daneben: „Früher gab es ältere Fahrer, die für Ordnung gesorgt haben. Heute wirkt es oft wie ein Hühnerhaufen in jeder Kurve und jedem Kreisverkehr. Neulich habe ich gesagt: Sogar die Mafia hat ihre Regeln …“
Auch einen Blick zurück auf seine eigene Karriere wagte der Waliser. Die bitterste Enttäuschung? Sein knapp verpasstes Giro-Podium 2023. „Natürlich gab es Rückschläge – wie der Giro, als ich das Rosa Trikot am letzten Tag um 14 Sekunden gegen Roglic verloren habe“, so Thomas. Doch er nimmt es sportlich: „Wenn das die größte Enttäuschung meines Lebens ist, dann hatte ich kein schlechtes Leben.“