Wout van Aert kritisiert Entscheidung zur Zeitlimit-Erhöhung: „Regeln dürfen nicht spontan geändert werden“

Radsport
Samstag, 19 Juli 2025 um 13:30
WoutVanAert
Die 13. Etappe der Tour de France 2025 hatte es ohnehin in sich: ein brutales Bergzeitfahren in den Pyrenäen – steil, lang, gnadenlos. Doch kurz vor dem Start sorgte eine kurzfristige Regeländerung für Aufregung im Fahrerfeld. Die Jury erhöhte das Zeitlimit von 33 auf 40 Prozent – eine Entscheidung, die bei Wout van Aert für heftigen Ärger sorgte.
„Plötzlich, zehn Minuten vor dem Start, wurde das Zeitlimit erhöht – aus Gründen, die ich bis heute nicht verstehe“, wetterte der belgische Allrounder von Team Visma | Lease a Bike im Interview mit dem niederländischen Sender NOS. „Ich bin wirklich enttäuscht.“
Zwar blieb van Aert selbst deutlich innerhalb des Zeitlimits, doch die Art und Weise der Entscheidung stieß ihm übel auf.
„Die Strecke war seit Monaten bekannt, es gab keine Wetteränderung oder andere äußeren Umstände, die das gerechtfertigt hätten. Die Regel sieht 33 Prozent vor – und plötzlich wird das zehn Minuten vor dem Start einfach geändert.“
Van Aert betonte, dass er sich nicht gegen die Interessen der Sprinter stellt, die bei einem harten Bergzeitfahren naturgemäß gefährdet sind, aus dem Rennen genommen zu werden. Seine Kritik richtet sich vielmehr an die kurzfristige Kommunikation der Veranstalter.
„Ich hoffe, ich verärgere keine Sprinter, wenn ich das sage. Aber solche Entscheidungen müssen vorher klar sein. Man kann nicht mitten im Rennen die Regeln ändern – das untergräbt die Glaubwürdigkeit des Sports.“
Hintergrund der Änderung war die realistische Aussicht, dass rund 40 bis 50 Fahrer das Zeitlimit bei 33 Prozent nicht geschafft hätten – ein massiver Aderlass mitten im Rennen. Die ASO reagierte kurzfristig, um das Hauptfeld zu schützen. Doch van Aert hält dagegen:
„Wenn man das für nötig hält, muss man das im Vorfeld berücksichtigen – nicht zehn Minuten vor dem Start.“
Das Zeitlimit ist bei Bergetappen oder Zeitfahren immer wieder ein Streitthema. Es dient dem sportlichen Niveau und der Sicherheit, darf aber nicht zur Masseneliminierung führen. Gleichzeitig sorgt jede Ausnahmeregelung für Diskussionen – besonders, wenn sie ohne klare Kommunikation erfolgt.
Die ASO hat sich bislang nicht öffentlich zur Entscheidung geäußert.
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