„Ich werde nie wissen, was ich erreichen kann“ – Primoz Roglic landet zwei Tage vor dem WM-Straßenrennen in Kigali

Radsport
Freitag, 26 September 2025 um 15:30
Roglic
Primoz Roglic ist endlich in Kigali angekommen – nur 48 Stunden vor dem Straßenrennen der Weltmeisterschaften am Sonntag. Der 35-Jährige reiste direkt aus einem Höhentrainingslager in der Sierra Nevada an, während seine Teamkollegen um Tadej Pogacar, Matej Mohoric und Luka Mezgec bereits seit einer Woche in Ruanda akklimatisieren. Roglic blieb seiner gewohnten Vorbereitung treu – eine Entscheidung, die Fragen aufwirft.
Die Bedingungen in Kigali gelten als einzigartig: Hitze, Höhe und ein harter, stetig ansteigender Kurs. Viele Nationen sind früh angereist, um ihren Fahrern Anpassungszeit zu geben. Roglic hingegen vertraut auf seine Routine. „Ich werde wahrscheinlich keine zehn Weltmeisterschaften mehr fahren, also will ich wissen, was passiert, wenn ich es auf meine Weise versuche“, erklärte er bei seiner Ankunft gegenüber Delo.

Führungsrollen und taktisches Gleichgewicht

Dass Pogacar die unangefochtene Führungsrolle trägt, ist unbestritten. Doch Roglic sieht seine Position realistisch. „Tadej wird dabei sein, und Remco Evenepoel ist auch in herausragender Form. Abgesehen von diesen beiden gibt es noch zehn weitere Fahrer, die am Sonntag gewinnen können“, betonte er.
Für Slowenien ergibt sich damit eine vertraute Konstellation. Pogacar gewann im Vorjahr in Zürich das Regenbogentrikot, Roglic stand damals in einer Helferrolle. Nun, mit neun Fahrern am Start, hat die Nation die Stärke, das Rennen entscheidend zu prägen. Der Spagat zwischen individueller Freiheit und Teamopfern bleibt dabei die zentrale Herausforderung.

Eine epische Schlacht steht bevor

Roglic glaubt, dass der Kurs ihm entgegenkommen könnte. „Wir dürfen nicht vergessen, dass das eigentliche Rennen erst nach fünf Stunden beginnt. Auf diesem Kurs zu überleben, wird eine riesige Herausforderung sein, und die Bedingungen werden es nur noch schwieriger machen. Ich erwarte ein episches Rennen.“
Ob die späte Anreise für ihn zum Nachteil wird, ist offen. Doch Roglic hat in seiner Karriere mehrfach gezeigt, dass er unkonventionelle Wege erfolgreich beschreiten kann – mit Grand-Tour-Siegen, Klassikersiegen und einem untrüglichen Gespür für die großen Momente. Es wäre keine Überraschung, wenn er auch in Kigali wieder gegen alle Erwartungen auftrumpft.
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