„Ich litt noch an Mononukleose und Windpocken“ - Filippo Zana über seine schwierige Saison 2025

Radsport
Dienstag, 16 September 2025 um 8:00
filippozana
Für Filippo Zana war 2025 ein Jahr voller Höhen und Tiefen. Der 26-jährige Italiener vom Team Jayco AlUla musste Rückschläge durch Krankheiten verkraften, kämpfte sich jedoch zurück und überzeugte zuletzt mit soliden Leistungen bei den nordamerikanischen Klassikern. Nun richtet er den Blick auf die letzten Rennen im Jayco-Trikot, bevor er 2026 mit Soudal – Quick-Step ein neues Kapitel aufschlägt.
Im Gespräch mit bici.pro zog Zana eine gemischte Bilanz seiner Spätsaison. „Beim GP von Quebec haben wir einen Fehler gemacht, indem wir die Lücke nicht sofort geschlossen haben. Am Ende kamen diejenigen an, die die riskante Strategie gewählt hatten“, erklärte er. In Montréal hingegen habe er das Rennen lange aktiv mitgestaltet, „bis Pogacar und sein Team den Gang wechselten“. Auch in Maryland habe er sich gut präsentiert. „Alles in allem waren meine Reaktionen positiv“, so Zana.

Krankheit als ständiger Begleiter

Die Saison 2025 war für Zana alles andere als einfach. Bereits vor dem Giro fühlte er sich geschwächt, fuhr dennoch durch – und erhielt später die Diagnose: Mononukleose und Windpocken. „Ich hatte sie schon einmal und wir dachten, sie seien weg. Aber sie kamen zurück“, schilderte er. Eine zweieinhalb Monate lange Behandlung folgte. „Jetzt scheint das Schlimmste vorbei zu sein, mir geht es besser. Ich hoffe, dass ich bis Saisonende noch etwas Gutes erreichen kann.“
Dass er bereits 2024 ähnliche Probleme hatte, machte die Situation umso belastender. Dennoch blieb Zana ruhig und suchte nach den positiven Momenten. Vor allem die italienischen Klassiker am Ende der Saison sieht er als Chance – auch, um sich würdig von Jayco AlUla zu verabschieden. „Mein Ziel ist es, dem Team für diese drei Jahre zu danken, in denen sie immer an mich geglaubt haben und mir geholfen haben, mich zu entwickeln.“

Erinnerungen und Lehren aus drei Jahren Jayco

Rückblickend spricht Zana mit Dankbarkeit über seine Zeit bei der australischen Mannschaft. „Schon im ersten Jahr habe ich einen Qualitätssprung gemacht. Ich habe gesehen, dass ich mit den Besten mithalten kann. Wenn ich gesund bin, kann ich etwas Wichtiges erreichen.“ Die Krankheiten hätten ihn jedoch immer wieder zurückgeworfen. „Aber ich habe gelernt, schwierige Momente zu überstehen und den klaren Kopf zu behalten.“
Sein schönster Moment im Jayco-Trikot war für Zana eindeutig der Etappensieg beim Giro d’Italia. „Das wird mir immer in Erinnerung bleiben, weil es mein erster großer Sieg war. Alles lief perfekt – es war eine großartige Zeit.“

Neues Kapitel bei Soudal – Quick-Step

Für 2026 freut sich Zana auf den Wechsel zu Soudal – Quick-Step, einem Team, das er schon lange bewundert. „Es wird ein neues Abenteuer, genau das, was ich gebraucht habe. Schon als ich in den unteren Ligen fuhr, war es mein Traum, zu diesem Team zu kommen.“
Seine sportlichen Ambitionen will er gemeinsam mit der Teamleitung definieren. „Ich denke, dass ich bei großen Rundfahrten mein Potenzial zeigen kann. Vielleicht kann ich auch bei kürzeren Etappenrennen eine Rolle spielen. Im Moment ist das für mich eine Entdeckung – wir werden sehen, welche Ziele das Team setzt und was sie von mir erwarten.“
Trotz aller Rückschläge bleibt Zana optimistisch. „Jetzt möchte ich einfach wieder zu dem werden, was ich sein kann“, betonte er.
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