Fast 100 Profisiege sammelte das UAE Team Emirates – XRG in dieser Saison. Und mit den Verstärkungen für 2026 könnte diese Zahl noch steigen. Einer der Neuzugänge ist
Benoît Cosnefroy – ein Fahrer, der seit Jahren als Spezialist für hügelige Klassiker gilt. Wenn das Team den Franzosen zu alter Stärke führt, könnte er gerade in den Ardennenrennen und auf anspruchsvollen Etappen wichtige Erfolge beisteuern.
Ein komplizierter Transfer und der Wunsch nach Veränderung
„Durch meine Verletzungen wurde das Transferfenster kompliziert, aber es war die letzte Chance, auf höchstem Niveau zu bleiben“, erklärte Cosnefroy gegenüber La Presse de la Manche. „Es gab den Wunsch nach Veränderung, nach einem neuen Anfang. Es ist nie leicht zu gehen, aber ich brauchte eine neue Dynamik. Ich gehe meinen eigenen Weg, fahre zum Vergnügen und konzentriere mich auf das, was am wichtigsten ist: mich selbst und die Menschen um mich herum.“
Nach vielen Jahren bei Decathlon AG2R La Mondiale schlägt Cosnefroy nun ein neues Kapitel auf. Sein ehemaliges Team befindet sich im Umbruch: Routiniers wie Nans Peters (der seine Karriere beendet), Victor Lafay (der über seinen Rücktritt nachdachte) und Cosnefroy selbst verlassen die Mannschaft. Gleichzeitig rückt mit Paul Seixas ein neues französisches Talent in den Vordergrund.
Schwieriger Markt für klassische Puncheure
Für einen reinen Puncheur wie Cosnefroy ist der moderne WorldTour-Kalender zunehmend herausfordernd. Viele Klassiker und Ardennenrennen sind inzwischen stärker auf Kletterer zugeschnitten, was die Chancen für Spezialisten seines Typs verringert. Fahrer wie Tadej Pogačar oder Remco Evenepoel haben das Terrain der Puncheure längst zu ihrem eigenen gemacht – und damit die Rollenverteilung in diesen Rennen verändert.
Neues Umfeld, neue Chancen
Bei UAE trifft Cosnefroy nun auf das dominierende Team und auf den dominierenden Fahrer seiner Generation. „Ich habe Tadej Pogačar und alle anderen getroffen. Wenn man sich einem Team wie den VAE anschließt, weiß man, dass es Kritik geben wird, aber ich habe auch viel Unterstützung erhalten“, sagte er. „Es herrscht ein echtes Gefühl der Kameradschaft.“
Die Verpflichtung kam für viele überraschend. Cosnefroy, inzwischen ein erfahrener Profi, wechselt ohne eine fest definierte Rolle – doch gerade darin liegt die Chance. Die Entwicklung anderer Puncheure wie Tim Wellens oder Jhonatan Narváez im UAE-Team zeigt, dass Fahrer seines Profils vielseitig eingesetzt werden können – als Etappenjäger, Helfer oder taktische Joker.
Ob Cosnefroy künftig als klassischer Domestike für Pogačar agiert oder in ausgewählten Rennen selbst auf Sieg fährt, bleibt abzuwarten. Sicher ist nur: Der 29-Jährige erhält bei UAE die Gelegenheit, seine Karriere neu zu beleben – und vielleicht noch einmal das Niveau zu erreichen, das ihn einst zu einem der gefürchtetsten Finisher der WorldTour machte.