"Ich habe in den letzten 5 Jahren nicht aufgegeben" - Egan Bernal will trotz Sturz den Gesamtsieg beim Giro d'Italia

Egan Bernal hat sich auf der 16. Etappe des Giro d’Italia 2025 eindrucksvoll zurückgemeldet. Der Kolumbianer überquerte als Elfter die Ziellinie und war damit einer der besten Klassementfahrer des Tages. Mit einem Zeitgewinn von 15 Sekunden auf Isaac Del Toro verkürzte er seinen Rückstand auf das Rosa Trikot auf 3:23 Minuten. In der Gesamtwertung liegt er nun auf Rang sechs – nur 2:52 hinter dem drittplatzierten Richard Carapaz.

Dabei begann der Tag für die INEOS Grenadiers denkbar schlecht: Joshua Tarling musste nach einem Sturz das Rennen aufgeben. Kurz darauf fiel Thymen Arensman auf den ersten Kilometern zu Boden – und auch Bernal selbst stürzte im Anstieg. Wie es dazu kam, wollte er nicht verraten. „Ich erzähle es lieber nicht, weil ich dann schlecht aussehe“, witzelte der 27-Jährige nach der Etappe.

Trotz aller Rückschläge kämpfte sich Bernal zurück. Am vorletzten Anstieg verlor er zunächst den Anschluss an die Favoritengruppe, doch er schaffte es, die Lücke wieder zu schließen. Im finalen Anstieg präsentierte er sich deutlich stabiler und konnte mit den direkten Konkurrenten mithalten.

„Heute hat sich das Gesamtbild verändert, und es war erst ein Tag im Hochgebirge. Morgen wartet der Mortirolo, dann geht es direkt weiter – ohne Pause. Die entscheidenden Tage kommen noch“, erklärte Bernal kämpferisch. Der Giro-Sieger von 2021 ist mittlerweile alleiniger Kapitän seiner Mannschaft und wird in den verbleibenden Etappen zu einer ernstzunehmenden Gefahr für die Konkurrenz.

Dass er das Rennen noch nicht abgeschrieben hat, machte Bernal unmissverständlich klar: „Die Wahrheit ist: Ich glaube immer noch daran. Selbst wenn der Gesamtsieg außer Reichweite ist, geht es darum, weiterzumachen, weiter anzugreifen. Ich habe in den letzten fünf Jahren nie aufgegeben – und ich werde auch jetzt keinen einzigen Tag aufgeben.“