„Ich habe im Krankenhaus geweint“ - Jonas Abrahamsen feiert ein unglaubliches Comeback und gewinnt eine Tour-Etappe

Radsport
Donnerstag, 17 Juli 2025 um 7:00
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Jonas Abrahamsen war einer der ersten Angreifer auf der 11. Etappe der Tour de France – und am Ende der große Sieger. Nach 156 Kilometern durch Südfrankreich überquerte der Norweger als Solist die Ziellinie in Toulouse. Für den Fahrer von Uno-X Mobility wurde damit ein Comeback-Märchen wahr, das vor vier Wochen kaum jemand für möglich gehalten hätte.
„Ich habe mir bei der Baloise Belgium Tour das Schlüsselbein gebrochen und im Krankenhaus geweint, weil ich dachte, die Tour wäre für mich vorbei“, berichtete Abrahamsen im Flash-Interview. „Doch schon am nächsten Tag saß ich auf der Rolle – und der Glaube war wieder da. Von da an habe ich alles getan, um zurückzukommen. Dass ich jetzt eine Etappe gewinne, ist einfach unglaublich.“
Gemeinsam mit Mauro Schmid bestimmte Abrahamsen über weite Strecken das Renngeschehen. Das Duo verteidigte seinen knappen Vorsprung auf die Verfolger um Mathieu van der Poel bis ins Ziel. Im finalen Sprint bewies der Norweger Nervenstärke und bezwang den Schweizer Meister: „Mauro war heute unglaublich stark. Ihn im Sprint zu schlagen, war richtig schwer. Aber ich habe mir gesagt: Ich bin hier bei der Tour – und ich will diese Etappe!“
Nach seiner offensiven Fahrweise in der ersten Tour-Woche setzte Abrahamsen diesmal auf eine andere Taktik. „Viele haben gefragt, warum ich nicht öfter in den Fluchtgruppen war, um Punkte fürs Bergtrikot zu holen. Aber das Ziel war ein Etappensieg. Dafür musste ich mir meine Kräfte besser einteilen.“
Ein Lernprozess, den er humorvoll zusammenfasste: „Letztes Jahr war ich 14 Tage lang in jeder Gruppe dabei und am Ende so müde, dass ich nichts gewonnen habe. Dieses Mal war der Etappensieg mein Traum.“
Seine Attacke am Mittwoch krönte er mit perfektem Timing und cleverer Renneinteilung. „Ich wusste, dass ich einen guten Sprint habe, aber wir waren den ganzen Tag vorne – also musste ich schlau fahren. Der Vorsprung war nie groß, wir mussten ständig arbeiten. Und hinter uns kam Mathieu van der Poel.“
Mit Abrahamsens Triumph feiert auch Uno-X Mobility einen historischen Moment: den ersten Etappensieg bei der Tour de France. „Es ist großartig, zu sehen, wie wir seit 2017 als Team gewachsen sind. So viele Menschen haben daran gearbeitet – und sie haben auch mir geholfen, die Tour zu erreichen. Ich bin stolz auf dieses Team.“
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