„Ich fühle mich stärker“ – Jonas Vingegaard fordert Rivalen nach Etappe 9 zum Angriff auf die Gesamtwertung heraus

Radsport
Montag, 01 September 2025 um 17:00
Vingegaard
Mit dem ersten Ruhetag der Vuelta a España 2025 konnte Jonas Vingegaard durchatmen – und tat dies in komfortabler Position. Der Däne geht als dominanter Fahrer in die zweite Rennwoche, physisch wie taktisch.
Nach seiner entscheidenden Attacke auf der 9. Etappe liegt Vingegaard nun 38 Sekunden vor João Almeida. Ein Vorteil, der seine Ambitionen unterstreicht und die Verantwortung auf die Konkurrenz verschiebt. „Es ist natürlich sehr positiv, etwas Zeit in der Gesamtwertung gewonnen zu haben – das bringt mich jetzt in eine wirklich starke Position“, erklärte er gegenüber TV 2 Sport. „Von nun an liegt es mehr an den anderen, mich zu attackieren. Vielleicht kann ich auch noch weitere Etappensiege anstreben – wir werden sehen.“
Der zweifache Tour-de-France-Sieger wirkt gefestigt, während die Vuelta mit ihren langen Anstiegen immer selektiver wird. In den ersten Tagen schien er seine Topform nur knapp zu verfehlen, doch der Sonntag brachte die Wende. „Ich denke, meine Form ist wirklich gut. In den Etappen davor hatte ich vielleicht nicht die Beine, die ich heute hatte. Es ist toll zu spüren, dass ich im Laufe des Rennens stärker werde“, so Vingegaard. „Heute waren meine Beine viel besser als in Andorra und am Tag danach.“
Ob er das gleiche Niveau erreicht hat wie im Juli bei seinem Toursieg? „Sie sind nah dran, würde ich sagen“, antwortete er vorsichtig, aber selbstbewusst.

Ein Berg der Möglichkeiten

Die Vuelta bleibt dennoch offen. Es warten noch zahlreiche schwere Berge, doch Vingegaard hat jetzt Oberwasser – zeitlich und psychologisch.
João Almeida muss in der Offensive Antworten finden, liegt er doch 38 Sekunden zurück. Hinter ihm lauern Tom Pidcock, Felix Gall, Giulio Ciccone und weitere Herausforderer, doch keiner konnte bisher dieselbe Entwicklung zeigen wie Vingegaard.
Mit jeder Etappe verschiebt sich die Dynamik: Der Däne ist nicht länger der Jäger, sondern der Gejagte – selbst ohne das Rote Trikot. Einer seiner größten Vorteile ist seine Fähigkeit, reaktiv zu fahren. Wenn die Rivalen attackieren, kann er zunächst abwarten, an den Rädern bleiben und im entscheidenden Moment selbst zuschlagen.
Während die Zeitabstände noch gering wirken, wächst der mentale Vorteil. Vingegaard weiß, wie man Grand Tours aus einer dominanten Position heraus gewinnt. Seine Worte am Ruhetag klingen wie eine klare Kampfansage: „Es ist toll, sich zu verbessern. Jetzt liegt es an ihnen.“
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