„Ich bin neugierig auf das Wolfpack-Feeling“ – Jasper Stuyven verabschiedet sich nach zwölf Jahren von Lidl-Trek

Radsport
Dienstag, 14 Oktober 2025 um 9:00
jasperstuyven
Nach zwölf Jahren endete am Sonntag die Ära von Jasper Stuyven bei Lidl-Trek – dort, wo so viele Kapitel seiner Karriere geschrieben wurden. Bei Paris–Tours, seinem letzten Rennen im Trikot der amerikanischen Mannschaft, belegte der Belgier den neunten Platz und verabschiedete sich mit einem stillen, aber würdigen Auftritt. Mit 33 Jahren schlägt Stuyven nun ein neues Kapitel auf: Ab 2026 fährt er für Soudal-Quick-Step, das sich nach dem Abgang von Remco Evenepoel neu ausrichtet.
„Es war etwas ganz Besonderes, mein letztes Rennen für Lidl-Trek zu fahren“, sagte Stuyven nach dem Rennen gegenüber Sporza. „Ich habe die ganze Woche darüber nachgedacht, wie emotional dieser Moment werden würde – und genau so war es.“

„Ich werde die familiäre Atmosphäre vermissen“

Seit seinem Profidebüt 2014 war Stuyven ein fester Bestandteil der DNA von Trek. Über mehr als ein Jahrzehnt hinweg prägte er das Team – als loyaler Arbeiter, verlässlicher Kapitän und gelegentlicher Solist. „Ich werde die familiäre Atmosphäre und die vertraute Umgebung sehr vermissen“, gab er offen zu. „Es ist etwas Einzigartiges, obwohl ich es nicht wirklich mit anderen Teams vergleichen kann.“
Sein größter Triumph bleibt Mailand–Sanremo 2021, wo Stuyven mit einem späten Solo-Coup die Favoriten überraschte. „Natürlich ist das mein schönster Sieg, auf den ich unglaublich stolz bin“, sagte er. „Aber ich bin ebenso stolz auf die Erfolge meiner Teamkollegen – und darauf, meinen Teil dazu beigetragen zu haben.“

Ein Abschied ohne Groll

Der Wechsel nach zwölf gemeinsamen Jahren verlief in gegenseitigem Respekt. „Als mein Transfer bekannt wurde, gab es keinerlei Ressentiments“, betonte Stuyven. „Das Team und ich sind sehr fair miteinander umgegangen. Es ist ein Abschied ohne bittere Gefühle – einfach der richtige Moment.“
Für Soudal-Quick-Step steht Stuyvens Verpflichtung symbolisch für eine Rückkehr zur eigenen Klassiker-DNA. Nach Jahren der Fokussierung auf große Rundfahrten will das belgische Team unter Jürgen Foré wieder zu seinen Wurzeln zurückkehren – zu aggressivem, offensivem Eintagesrennen.

„Jetzt oder nie“ – die Motivation für den Neustart

Warum der Wechsel gerade jetzt kommt, erklärte Stuyven mit entwaffnender Ehrlichkeit: „Die Gelegenheit bot sich mir, und Jürgen Foré teilte meine Ambitionen. Er versprach mir eine wichtige Rolle im Team, und für mich war es Zeit für einen Neuanfang. Es hieß: jetzt oder nie.“
Nach Jahren der Loyalität sucht Stuyven die Erneuerung – in einem Umfeld, das wie geschaffen ist für Kämpfer seines Typs. „Ich freue mich sehr darauf, Teil des Wolfpacks zu sein“, sagte er mit einem Lächeln. „Alles ist neu, aber ich kenne schon viele der Jungs. Ich bin neugierig auf dieses Wolfpack-Gefühl.“
Klatscht 0Besucher 0
loading

Gerade In

Beliebte Nachrichten

Loading