Ganna erinnert sich nicht an Sturz – Comeback bei der Vuelta in Planung

Das Team INEOS Grenadiers startete in die diesjährige Tour de France mit Carlos Rodríguez als Hoffnungsträger für die Gesamtwertung, flankiert von mehreren Fahrern mit Ambitionen auf Etappensiege an hügeligen Tagen. Einer von ihnen war Filippo Ganna, der sich den Tourstart als zentrales Saisonziel gesetzt hatte. Doch bereits am ersten Renntag nahm das Vorhaben ein abruptes Ende: Ganna stürzte schwer und musste das Rennen vorzeitig verlassen. Zwei Wochen später blickt der Italiener auf diesen Moment zurück – und gibt zu, dass er keinerlei Erinnerung an den Vorfall hat.

„Ich kann mich an den Sturz nicht erinnern, überhaupt nicht“, sagte Ganna in einem Interview mit der Gazzetta dello Sport. Der Vorfall ereignete sich gleich zu Beginn der ersten Etappe, die in Lille startete und endete – möglicherweise war es sogar der allererste Sturz der diesjährigen Tour. Gemeinsam mit Sean Flynn ging Ganna nach rund 130 gefahrenen Kilometern zu Boden. Trotz einer diagnostizierten Gehirnerschütterung fuhr er noch über eine Stunde weiter, bevor ihm schließlich zum Rennabbruch geraten wurde.

Die Entscheidung, das Rennen zu verlassen, fiel während der Etappe – wohl auch auf ärztliche Empfehlung. Geraint Thomas, Teamkollege und Tour-Veteran, beschrieb die Situation anschließend nüchtern: „Offensichtlich hatte Pippo einen kleinen Sturz. Zuerst sah es nicht dramatisch aus, aber ich glaube, er hat sich den Kopf angeschlagen oder so etwas, und man hat ihm geraten, aufzuhören. Also ja, das war kein guter Start.“

Für Ganna könnte es in Kürze aber ein Comeback geben – und zwar bei der Vuelta a España, die in diesem Jahr in Italien startet und sogar in unmittelbarer Nähe seiner Heimatregion Turin beginnt. Sollte die Genesung weiterhin planmäßig verlaufen, will der Zeitfahr-Weltmeister dort wieder angreifen und seine Saison auf spanischem Boden doch noch mit einem Erfolg abschließen.