Der ehemalige
Tour de France-Sieger
Jan Ullrich hat alles andere als geringe Erwartungen an das größte deutsche Klettertalent
Florian Lipowitz. Der ehemalige Biathlet schaffte im letzten Jahr den Durchbruch mit einem Podiumsplatz bei der Tour de Romandie und später einem 7. Platz bei der
Vuelta a Espana, als er den Sieger Primoz Roglic unterstützte.
"Ich glaube, dass Florian Lipowitz in Zukunft bei der Tour de France vorne mitfahren kann. Er ist ein junger, sehr starker Fahrer", sagte Ullrich dem SID. Zwar gibt es noch keine Bestätigung, aber es sieht so aus, als ob Lipowitz in diesem Sommer seine erste Tour bestreiten wird.
Und ein kurzer Blick auf die bisherige Saison des 24-Jährigen verrät uns, dass er mit dem zweiten Platz bei Paris-Nizza und dem vierten Platz bei Itzulia im Baskenland gerade einen weiteren Schritt nach oben gemacht haben könnte. Das letztgenannte Ergebnis ist besonders wertvoll, da das baskische Rennen mit seinen steilen Wänden zumindest auf dem Papier nicht gerade zu einem "reinen" Kletterer wie Lipowitz passen dürfte. Nun, was wissen die Zeitungen schon...
"Er hat bewiesen, dass er drei Wochen lang auf einem guten Niveau fahren kann, ist ein sehr stabiler Fahrer und wird bei kleineren Rundfahrten zunehmend in die Rolle des Kapitäns eingeführt. Er kann mit dem Druck umgehen und hat großes Potenzial", sagte Ullrich
Lipowitz mag der Lichtblick des deutschen Radsports sein, wenn es um die Gesamtwertung geht, aber es gibt noch eine ganze Reihe anderer Talente, die in den Bergen gut abschneiden und vielleicht sogar die Gesamtwertung bei einwöchigen WT-Rennen in Angriff nehmen könnten. Der Giro-Etappensieger und Ullrichs Neffe Georg Steinhauser ist hier zu nennen. Und der deutsche Meister Marco Brenner ist auf dem Weg nach oben.
"Es ist schwierig, eine Tour de France zu gewinnen, das wissen wir alle", erinnert Ullrich. Gleichzeitig fügt er hinzu, dass auch diese Männer Weltklasse-Athleten sind. "Sie können alle respektable Erfolge erzielen."
Obwohl die Frühjahrskampagne nicht das war, was sich Red Bull - BORA - hansgrohe vorgestellt hatte, sieht Ullrich einen positiven Trend. "Sie sind auf dem richtigen Weg. Sie fördern junge Deutsche, holen aber auch gestandene Profis wie Primoz Roglic ins Team, um ihre Erfahrung weiterzugeben", so Ullrich. "Die Tatsache, dass solche Sponsoren in den Radsport einsteigen, beweist, dass der Radsport boomt."