Die Tour de Pologne (Polen-Rundfahrt) ist in den vergangenen Jahren immer wieder von schweren Unfällen überschattet worden. Der tödliche Sturz von Bjorg Lambrecht, der lebensgefährliche Crash von Fabio Jakobsen und die schwere Verletzung von Nicolas Debeaumarché im Vorjahr haben sich tief ins Gedächtnis des Radsports eingebrannt.
Auch 2025 wurde das Rennen von einem dramatischen Zwischenfall geprägt. Auf der 2. Etappe stürzte
Filippo Baroncini (UAE Team Emirates – XRG) schwer und musste in ein künstliches Koma versetzt werden. Die Szenen des Unfalls schilderte sein Landsmann Jacopo Mosca am Tag des Vorfalls gegenüber Quibicisport:
„Leider habe ich Baroncini gesehen – und ich wünsche ihm wirklich alles Gute, denn es war eine schreckliche Szene, die ich mit ansehen musste. Ich weiß, dass er in guten Händen ist, aber es hat mich persönlich sehr erschüttert. Ich sah ihn völlig regungslos und in einer schlechten Position an der Wand liegen. Ich war erleichtert, als ich sah, dass er noch atmete, denn es hätte wirklich eine Tragödie werden können.“
Die Etappe wurde daraufhin neutralisiert. Mehrere Krankenwagen mussten anrücken, um die zahlreichen Verletzten eines Massensturzes zu versorgen, darunter auch Gesamtführender Paul Lapeira und Mitfavorit Mathias Vacek.
Noch am selben Tag informierte das UAE-Team über den Zustand des 24-jährigen Italieners. Die Diagnose offenbarte das ganze Ausmaß der Verletzungen: mehrere Gesichtsfrakturen, ein gebrochener Halswirbel (ohne neurologische Schäden) sowie ein gebrochenes Schlüsselbein. „Er wird derzeit im Krankenhaus behandelt und steht unter der Aufsicht unseres medizinischen Teams“, hieß es in einer offiziellen Mitteilung.
Sportdirektor Mauro Gianetti gab gegenüber Tuttobiciweb vorsichtige Entwarnung: „Er hat bei dem Sturz keine Schäden an lebenswichtigen Organen erlitten, Filippos Leben ist nicht in Gefahr.“ Der Fahrer befinde sich in einem künstlichen Koma. „Die Ärzte haben ihn in einen Tiefschlaf versetzt, um das Bewusstsein einzuschränken. Sein Zustand ist stabil.“