Decathlon AG2R La Mondiale stellt bereits die Weichen für 2026 und hat heute schon den Frühlingsfahrplan des Talents Paul Seixas skizziert. Der Franzose bestreitet ein dichtes Frühjahrsprogramm, ein Giro-d’Italia-Start ist sehr unwahrscheinlich. Gleichzeitig deutet vieles darauf hin, dass
Felix Gall erstmals in seiner Karriere beim Corsa Rosa auf das Gesamtklassement fährt.
„Ein Top-Helfer zu sein, ist absolut meine Leidenschaft. In dieser Rolle kann ich 100 Prozent geben, und ich glaube, genau darin bin ich gut“, sagte der Österreicher gegenüber
Radsport News. „Ich war begeistert, zur Tour wieder in Topform zu sein. Schade, dass sich die zwei Wochen Arbeit für Enric am Ende nicht ausgezahlt haben“.
Mülhberger absolvierte sein letztes Jahr bei Movistar 2025 und fuhr starke Resultate ein, darunter Rang 16 beim Critérium du Dauphiné und Platz 18 bei der Tour de France. Der Österreicher bestätigte sein hohes Niveau, fand sich aber als Domestik an der Seite von Enric Mas wieder, der die Tour verletzt aufgeben musste.
„Es war eine gute Zeit. Das erste Jahr war leider wegen Krankheit und Verletzungen sehr schlecht. Es kam einfach nicht ins Rollen. Aber sie haben mich immer fantastisch unterstützt.“ Mühlberger verbrachte fünf Saisons beim spanischen Team und wechselte nun zu Decathlon AG2R La Mondiale, das über ein höheres Budget verfügt. Dort wird er mit Landsmann Felix Gall in den Bergen zusammenarbeiten. Der 31-Jährige ist ein ausgewiesener Edelhelfer und findet nun in Österreichs aktuell stärkstem Rundfahrer einen neuen Kapitän.
Gregor Mühlberger klettert für Movistar in der Saison 2025. @Sirotti
Das große Karriereziel bleibt ein Etappensieg bei der Tour de France: „Das wird für mich immer das ultimative Rennen sein. Normalerweise richtet sich mein gesamter Kalender nach der Tour aus. Jedes Jahr dort zu sein, ist atemberaubend. Und ein Etappensieg bei der Tour de France ist weiterhin drin, auch wenn es immer enger und schwieriger wird. Ich brauche mehr Glück als manche andere; ich brauche einfach diesen perfekten Tag.“
Das ist weiterhin möglich und für den Österreicher greifbar – zumal mit frischer Motivation beim französischen Team, das 2026 mit mehreren Leader-Verpflichtungen und dem Aufstieg von Paul Seixas den nächsten Schritt machen dürfte. „Es gibt noch ein paar Stellschrauben, und ich hoffe, dass ich nächstes Jahr noch eine Schippe drauflegen und zeigen kann, was in mir steckt.“
„Ich denke einfach, dass ich bei Decathlon den nächsten Schritt machen kann. Hier gibt es ein bisschen mehr Schub und einen größeren Teamgeist, um immer das Maximum aus jedem herauszuholen. Das habe ich bei Movistar etwas vermisst... Neue Energie, neue Trainingsreize und ein neuer Coach.“
Zusammen mit Gall
Ein Teil davon wird Galls Kerntruppe sein. Gall wurde 2025 Fünfter bei der Tour de France, sein bislang bestes Resultat, und belegte zudem Rang acht bei der Vuelta a España – auch Folge einiger schwächerer Tage in der Schlusswoche nach einem harten Saisonende, das zudem einen zweiten Platz bei der Tour de Suisse beinhaltete.
„Wir werden unsere erste Formspitze früher anpeilen, vermutlich rund um Tirreno–Adriatico und die Volta a Catalunya, dann geht’s ins Trainingslager und anschließend zum Giro“, verrät er. „Er ist ein wirklich guter Freund von mir. Ich verstehe mich großartig mit ihm und freue mich natürlich enorm, jetzt im selben Team wie er zu fahren.“
Er wird nicht nur mit Gall zusammen fahren, sondern auch mit ihm trainieren, denn beide wohnen inzwischen in Salzburg. „Das macht alles noch einfacher. Wir können gemeinsam trainieren, etwas unternehmen wie essen gehen und über Persönliches sprechen. Ich denke, das kann unsere Bindung nur stärken.“
Gall war erneut einer der prägenden Kletterer des Jahres. @Sirotti