„Es war wohl eines meiner letzten Trainings“ – Unfall bringt Pierre Latour ans Karriereende

Radsport
Donnerstag, 09 Oktober 2025 um 10:00
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Der französische Radprofi Pierre Latour steht nach einem Trainingsunfall in Südfrankreich möglicherweise vor einem vorzeitigen Ende seiner Karriere. Der 31-Jährige vom Team TotalEnergies war am Dienstag in Peyrins im Département Drôme mit dem Rad unterwegs, als er von einem Lieferwagen erfasst wurde.
Wie die Lokalzeitung Le Dauphiné Libéré berichtet, wurde Latour beim Durchfahren einer Kurve vom Außenspiegel des Fahrzeugs am Arm getroffen. Die Feuerwehr leistete erste Hilfe am Unfallort, bevor der Fahrer ins Krankenhaus von Romans-sur-Isère gebracht wurde. Laut Polizeibericht wurde der Fahrer des Lieferwagens negativ auf Alkohol und Drogen getestet. Latour erlitt keine lebensgefährlichen Verletzungen, bestätigte sein Vater Claude Latour, der beim Training anwesend war.
„Es war wahrscheinlich eine der letzten Trainingseinheiten, die ich mit Pierre absolvieren würde“, sagte Claude Latour gegenüber Le Dauphiné Libéré. „Ich folgte ihm wie immer auf einem Roller, als sein Arm vom Außenspiegel eines Lieferwagens erfasst wurde, der ihn auf der kurvenreichen Straße nicht kommen sah. Wir dachten zunächst, sein Arm sei gebrochen. Das war zum Glück nicht der Fall, aber er wurde schwer verletzt.“
Pierre Latour, der 2015 bei AG2R La Mondiale Profi wurde und sechs Jahre für das Team fuhr, ehe er zu TotalEnergies wechselte, hatte ursprünglich geplant, seine Karriere am Ende dieser Saison zu beenden. Sein letzter Start sollte beim Chrono des Nations am 19. Oktober erfolgen – doch der Unfall könnte dieses Kapitel bereits vorzeitig schließen.
„Eigentlich sollte er seine Profikarriere nach dem Chrono des Nations in Les Herbiers beenden“, erklärte sein Vater. „Ich habe das Gefühl, dass das nun schon geschehen ist. Ich wäre überrascht, wenn er noch einmal ein Zeitfahrrad fahren könnte – in der heutigen Position liegt man fast flach auf dem Bauch.“
Für Latour wäre es ein bitteres Ende einer soliden Profikarriere, in der er sieben Siege errang. Seinen letzten Triumph feierte er Anfang des Jahres, als er die erste Etappe der Boucles de la Mayenne – Crédit Mutuel nach einer späten Attacke gewann und dabei Fahrer wie Biniam Girmay und Bryan Coquard hinter sich ließ.
Der vielseitige Franzose galt als starker Kletterer und solider Zeitfahrer. 2017 und 2018 wurde er zweimal in Folge französischer Meister im Einzelzeitfahren. Sein größter Erfolg bleibt jedoch der Etappensieg bei der Vuelta a España 2016, als er am vorletzten Tag auf dem Alto de Aitana eine Ausreißergruppe bezwang.
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