Mathieu van der Poel ist zurück – und das schneller, als viele es erwartet hätten. Nur wenige Wochen nach seiner Handgelenksverletzung beim Mountainbike-Weltcup in Nové Mesto steht der Superstar von
Alpecin-Deceuninck überraschend am Start der 1. Etappe des
Criterium du Dauphine 2025. In einem Rennen, das als bedeutendste Generalprobe für die Tour de France gilt, könnte van der Poel direkt ein erstes Ausrufezeichen setzen.
Vor dem Start in Domérat äußerte sich der Niederländer zurückhaltend, aber entschlossen:
„Wir werden sehen, was wir tun können. Wir wollen heute nicht zu viel riskieren und uns nicht verausgaben. Aber es wird wichtig sein, zu sehen, wie ich mich auf den ersten Kilometern fühle“, sagte er gegenüber Cycling Pro Net.
Mathieu van der Poel ist pünktlich zur Dauphiné 2025
Trotz seiner vorsichtigen Worte ist klar: van der Poel zählt zu den Fahrern, die ein Finale wie das heutige auf den Leib geschrieben ist. Der kurze, steile Anstieg kurz vor dem Ziel könnte ihm den idealen Launchpad für einen explosiven Angriff bieten – und das erste Gelbe Trikot der Dauphiné.
Van der Poel hat Jonathan Milan als „großen Favoriten“ für die Auftaktetappe ausgemacht – doch das scheint für ihn eher ein Ansporn zu sein, das Skript umzuschreiben:
„Vielleicht können wir etwas tun, um das zu verhindern“, deutet er an und spielt damit auf mögliche Attacken im Finale an – womöglich sogar selbst oder durch Teamkollegen.
Dauphiné-Debüt als Tour-Testlauf
Dass der Niederländer sein Debüt beim Critérium du Dauphiné gibt, kommt nicht von ungefähr. Nach einem Frühjahr voller Klassiker und unterbrochener Vorbereitung ist das Rennen für ihn ein wichtiger Gradmesser:
„Für mich war es notwendig, vor der Tour de France an diesem Rennen teilzunehmen. Manchmal ist es gut, neue Dinge auszuprobieren.“
Van der Poel wird im Juli erneut eine zentrale Rolle im Sprintzug von Jasper Philipsen spielen, könnte sich aber auch selbst Chancen auf Etappensiege erarbeiten. Die Dauphiné bietet dafür den perfekten Rahmen – zum Reinkommen, Testen und vielleicht: zum Gewinnen.
Van der Poel ist nicht nur zurück, sondern direkt wieder gefährlich. Auch wenn er selbst tiefstapelt, hat der explosivste Klassikerjäger des Pelotons das Profil dieser Etappe auf seiner Seite. Und wenn sein Handgelenk hält, wird Milan für den Massensprint wohl mehr als einen Gegner im Blick behalten müssen.