„Es geht nicht um Luxus, sondern um Leistung“ – Mathieu van der Poel verteidigt Privatflug-Partnerschaft vor Tour-Start

Radsport
durch Nic Gayer
Freitag, 04 Juli 2025 um 13:00
van-der-poel
Am Vorabend seiner Rückkehr zur Tour de France musste sich Mathieu van der Poel nicht sportlich, sondern persönlich erklären. Der niederländische Superstar des Alpecin-Deceuninck-Teams sah sich gezwungen, Stellung zu beziehen – nachdem ihn ausgerechnet Teile seiner eigenen Fans wegen eines neuen Sponsorendeals mit der Flying Group, einem Anbieter von Privatflügen, scharf kritisiert hatten.
Auf Instagram hatte van der Poel zuvor die neue Kooperation öffentlich gemacht: „Ich freue mich sehr, dass ich Botschafter der Flying Group bin“, schrieb der Weltmeister, der bereits mit Marken wie Lamborghini kooperiert. „Ich bin stolz darauf, ein Unternehmen zu repräsentieren, das die Welt der privaten Luftfahrt aufwertet.“

Kritik an der Partnerschaft

Doch die Reaktionen fielen gemischt aus. Neben Zuspruch hagelte es auch Kritik – besonders wegen der Umweltauswirkungen von Privatflügen. „Nimm den Zug, Alter, und sei ein Vorbild“, schrieb ein Nutzer. Ein anderer forderte: „Vielleicht denkst du auch mal ein bisschen an unsere Umwelt und baust das in die eine oder andere Partnerschaft ein?! Vergiss nicht, du bist ein Vorbild für so viele (junge) Radfahrer!“
Van der Poel, der die Kommentare offenbar genau gelesen hat, reagierte ungewöhnlich offen: „Ich habe einige der Reaktionen gesehen und möchte offen über meine Partnerschaft mit der Flying Group als nachhaltigem Partner sprechen. Ich verstehe die Sorgen um die Umwelt, und ich respektiere die Stimme eines jeden.“
Gleichzeitig betonte er, wie sehr Reisen für seine Karriere zur Belastung geworden sei – und dass die Wahl des Transportmittels daher auch eine sportliche Entscheidung sei. „Ich arbeite jeden Tag unglaublich hart, um Höchstleistungen zu erbringen. Das bedeutet, dass ich Entscheidungen treffen muss, die meine Zeit, meine Gesundheit und meinen Seelenfrieden schützen“, erklärt er. „Entspanntes Fliegen, mit weniger Stress und Belastung, hilft mir, konzentriert und gesund zu bleiben.“
Kritik an der Symbolik seines Engagements ließ van der Poel dabei nicht unbeantwortet. Er stellte klar: „Bei dieser Partnerschaft geht es nicht um Luxus, sondern um Leistung, Erholung und die Art von Unterstützung, die mir hilft, jedes Mal 100 % zu geben, wenn ich antrete.“ Er versuche, wo immer möglich, verantwortungsvoll zu handeln. „Aber ich stehe auch zu der Verpflichtung, die ich für meine Ziele eingegangen bin.“
Die Tour de France beginnt – und van der Poel startet sie nicht nur mit sportlichen Ambitionen, sondern auch mit einem klaren Statement: für seine Leistung, seine Prioritäten – und für einen differenzierten Umgang mit Verantwortung.
Klatscht 0Besucher 0
Schreiben Sie einen Kommentar