Bradley Wiggins ist eine der größten Legenden des britischen Radsports – sowohl auf der Straße als auch auf der Bahn. Doch der 45-Jährige erlebte nach seinem Karriereende eine sehr schwierige Zeit, in der ihm ausgerechnet
Lance Armstrong maßgeblich half.
Nach dem Ende seiner Profikarriere stürzte Wiggins in ein tiefes Loch, kämpfte mit Alkoholismus, Drogensucht und Insolvenz: "Viele Jahre lang war ich ein funktionierender Kokainabhängiger. Die meisten haben es nicht bemerkt. Ich stand die meiste Zeit unter Einfluss. Irgendwann habe ich erkannt, dass ich ein sehr ernstes Problem habe und aufhören muss. Ich habe Glück, dass ich noch lebe“, gestand Wiggins in einem Interview mit The Observer.
Eine überraschende Figur war dabei Teil seines Genesungsprozesses: „Lance war sehr gut zu mir. Ich weiß, das ist nicht das, was alle hören wollen, denn viele wollen nur Negatives über ihn hören. Aber man kann nur nach dem beurteilen, wie man selbst behandelt wird – und er war eine konstante Quelle der Inspiration und Unterstützung.“
"Er ist einer der Hauptgründe, warum es mir heute sowohl körperlich als auch mental gut geht. Ich bin ihm sehr dankbar“, sagte Wiggins weiter über Lance Armstrong. Er fügte hinzu, dass Armstrong sich sogar bei seiner Familie nach ihm erkundigte: "Er fragte meinen Sohn: Wie geht’s deinem Vater? Und Ben antwortete: Ich habe seit ein paar Wochen nichts von ihm gehört, ich weiß nur, dass er in einem Hotel lebt. Tagelang hörte niemand etwas von mir. Jetzt kann ich offen darüber sprechen. Dieses Leben voller Lügen, das Verstecken – das hat mich innerlich aufgefressen.“
Wiggins wird während der kommenden Tour de France auch Teil des Podcasts The Move sein, den Armstrong moderiert und in dem täglich Etappenkommentare geliefert werden.
Sein Sohn Ben Wiggins schlägt unterdessen selbst eine vielversprechende Karriere im Radsport ein: Der U23-Fahrer steht aktuell beim Team Hagens Berman Jayco unter Vertrag und gilt als großes Talent.