Lance Armstrong wird von Bradley Wiggins und Jan Ullrich als "Geschenk des Himmels“ bezeichnet.

Zum Jahrtausendwechsel beherrschte die Rivalität zwischen Jan Ullrich und Lance Armstrong die Schlagzeilen der Zeitungen – doch ihr Schicksal war am Ende nicht von unermesslichem Ruhm verbunden. Vielmehr war es der gemeinsame Fall, der die beiden Männer einander näherbrachte und letztlich eine unerwartete Freundschaft entstehen ließ.

"Früher waren wir Konkurrenten, mit gegenseitigem Respekt. Ich denke, wir wissen alle, was danach passiert ist“, sagte Ullrich in einem Interview mit VTM beim Radsportfestival, das der 51-jährige Deutsche in Bad Dürrheim veranstaltete.

Ullrichs Leben geriet nach seinem erzwungenen Karriereende 2007 aus den Fugen. Einige Jahre später stürzte auch Lance Armstrong tief, als der ehemalige siebenfache Tour-de-France-Sieger vollständig aus der Welt des Radsports verbannt wurde. Doch am Ende war es der Amerikaner, der seinem früheren Rivalen in dessen tiefster Phase die Hand reichte. „Ich glaube, das hat uns zusammengebracht. Ich hatte meine persönlichen Probleme, und Lance hat mir in dieser Phase sehr geholfen.“

"Ich war auch mehrere Male in den USA. Wir haben uns ausgetauscht, und es hat sich eine gute Freundschaft entwickelt. Es war für mich ein Zeichen, dass jemand, der früher mein größter Konkurrent war, mich jetzt besucht hat. Und dass er sich für den Menschen Jan Ullrich interessiert hat. Das war eine sehr große Motivation für mich, um wieder aus meinem Teufelskreis herauszukommen und all das zu überwinden.“

Die Geschichte von Sir Bradley Wiggins dreht sich nicht um Doping, aber selbst der britische Ritter durchlebte viele schwere Zeiten, die das Schlimmste aus dem ersten britischen Tour de France Sieger und Olympiasieger hervorgeholt haben.

Letztlich erhielt auch Wiggins Hilfe aus derselben amerikanischen Ecke wie einst Ullrich: "Er war einer meiner größten Unterstützer in den letzten zwölf Monaten. Er hat mich dazu inspiriert, mit dem Trinken aufzuhören und mein Leben wieder in den Griff zu bekommen. Es war ein Geschenk des Himmels.“