In einem aufschlussreichen Gespräch mit dem RIDE Magazine wirft
UAE Team Emirates - XRG-Chef
Mauro Gianetti einen persönlichen Blick zurück auf die frühen Jahre von
Tadej Pogacar – und erklärt, warum schon 2018 klar war: Dieser Junge ist anders.
Ein Name stach heraus
Bereits vor Pogacars großem Durchbruch bei der Tour de l’Avenir 2018 – dem wichtigsten Nachwuchsrennen im Radsport – hatte Sportdirektor
Joxean Matxin den Slowenen auf dem Radar. Der spätere Tour-de-France-Sieger fuhr dort quasi ohne Teamunterstützung zum Gesamtsieg – ein Moment, der Gianetti nachhaltig beeindruckte:
„Er gewann dominant – allein. Das sagt eigentlich schon alles.“
Kurz darauf traf Gianetti Pogacar persönlich in Mailand, wo der damals 19-Jährige seinen ersten Profivertrag unterschrieb.
"Er war mit Abstand der Reifste"
Obwohl UAE 2018 eine ganze Generation an Talenten aufbaute – Namen wie McNulty, Almeida, Bjerg, Hirschi –, war Pogacar laut Gianetti sofort auf einem anderen Level:
„Tadej war unglaublich reif. Er wusste genau, was er wollte. Er war ruhig, aufmerksam, wissbegierig – und absolut nicht arrogant.“
Obwohl er damals vier Kilo mehr wog als heute, schlug Pogacar die besten Kletterer seiner Altersklasse – und lernte schneller als alle anderen.
Vergleich mit Roger Federer
Eines der eindrucksvollsten Zitate des Interviews kommt, als Gianetti Pogacars Ausstrahlung beschreibt:
„Er erinnerte mich an Roger Federer, als ich ihn 2000 in Sydney traf. Da war dieses stille Charisma, dieses Außergewöhnliche, das man sofort spürt – bevor es die Welt sieht.“
Für Gianetti ist es genau diese Mischung aus mentaler Reife, Demut und Ehrgeiz, die Pogacar so einzigartig macht – und die ihn bereits als Teenager wie einen künftigen Champion wirken ließ.
Die Aussagen Gianettis bestätigen: Pogacars Aufstieg ist nicht bloß ein Produkt physischer Ausnahmewerte, sondern vor allem das Ergebnis eines besonderen Mindsets – eines, das schon lange vor dem ersten Tour-de-France-Triumph sichtbar war.