„Eine sehr gute Strecke“ – Cancellara sieht im Tour-Parcours 2026 Chancen für Tudor

Radsport
Freitag, 24 Oktober 2025 um 9:00
trentin
Zum ersten Mal in der Geschichte des Teams muss Tudor Pro Cycling nicht mehr bangen, ob sie für die Tour de France 2026 eine Einladung erhalten. Als bestes ProTeam der UCI-Rangliste 2025 – nur knapp hinter Uno-X Mobility, das den Aufstieg in die WorldTour schafft – ist Tudor der Startplatz bei jedem WorldTour-Rennen ihrer Wahl sicher. Die Teilnahme an der Tour de France ist mit Fahrern wie Julian Alaphilippe damit eine logische Entscheidung.
„Ich denke, es ist eine typische Tour de France-Strecke“, analysiert Matteo Trentin gegenüber Cyclism’Actu. „Viele Etappen für Sprinter, viele Bergetappen. In diesem Jahr gibt es auf der ersten Etappe wieder ein Mannschaftszeitfahren. Das bedeutet, dass entweder ein Gesamtwertungsfahrer oder ein starker Rouleur das erste Gelbe Trikot übernehmen wird. Das wird gleich am ersten Tag interessant zu beobachten sein.“
Trentin, dreifacher Etappensieger der Tour, konnte seinen letzten Erfolg 2019 feiern – die beiden anderen liegen bereits mehr als ein Jahrzehnt zurück. Gibt es auf dem Kurs 2026 Etappen, die ihn reizen könnten? „Zwei oder drei sehen gut für mich aus“, meint der Italiener. „Aber an den meisten Tagen gibt es immer noch ein oder zwei Anstiege zu viel. Es ist eine ziemlich bergige Tour.“
In den vergangenen Jahren war deutlich zu erkennen, dass die Organisatoren die Etappen möglichst spektakulär gestalten wollen – oft durch zusätzliche Höhenmeter. Das kommt Fahrern wie Trentin weniger entgegen. Trotzdem bleibt er optimistisch: „Am Ende hängt alles davon ab, was die Kletterer machen. Sie fahren jedes Jahr schneller. Wir können zwar auch schneller fahren – aber nicht viel schneller.“
cancellara

Fabian Cancellara

Der Besitzer von Tudor Pro Cycling, Fabian Cancellara, war in seiner aktiven Zeit einer der prägendsten Fahrer der Tour de France. Der Schweizer gewann acht Etappen, trug mehrfach das Gelbe Trikot – und prägte mit seiner Dominanz gegen die Uhr eine ganze Ära. Über ein Jahrzehnt später erlebt der Olympiasieger nun eine neue Form der Tour-Emotion: Sein eigenes Team wird 2026 erstmals sicher am Start der Grande Boucle stehen.
„Ich finde, die Strecke ist sehr gut“, erklärte Cancellara im Gespräch mit Cyclism’Actu. „Es ist schön, einmal auf der anderen Seite zu stehen. Diese Tour de France ist wirklich hart – aber am Ende ist es die Tour. Es lebe die Tour! Ich bin stolz darauf, dass sie oft in der Nähe der Schweiz vorbeiführt. Und es bedeutet mir besonders viel, dass unser Team im nächsten Jahr zu 100 Prozent dabei sein wird. Das ist eine große Chance für uns.“
Für den zweifachen Zeitfahr-Weltmeister ist die gesicherte Teilnahme ein Meilenstein in der noch jungen Geschichte seines Teams: „Wenn man sieht, wie wir in der letzten Saison abgeschnitten haben – in der Teamwertung, in den Punkten, in allem – dann ist es schön, jetzt einen festen Rennkalender für 2026 zu haben“, so Cancellara.
Und auch wenn der Topfavorit klar scheint, bleibt der Schweizer Realist: „Was Tadej Pogacar betrifft – ja, er wird wieder sehr schwer zu schlagen sein. Aber am Ende sind es 21 Renntage, und die gelten für alle gleich.“
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