„Auf jeder Etappe lauern Gefahren": Tour de France Femmes-Direktorin warnt vor der anspruchsvollen Strecke 2026

Radsport
Freitag, 24 Oktober 2025 um 10:00
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Die besten Radsportlerinnen der Welt werden zum Grand Départ der Tour de France Femmes 2026 in die Schweiz reisen. Über neun anspruchsvolle Etappen hinweg kämpfen die Athletinnen im August um die Krone der Saison – um das Gelbe Trikot der größten Rundfahrt im Frauenradsport.
Wie schon in den vergangenen Jahren, in denen die Veranstalter legendäre Anstiege aus der Männer-Tour integriert haben – die Alpe d’Huez 2024 und den Col de la Madeleine 2025 – steht 2026 erstmals der Mont Ventoux auf dem Programm. Doch die Strecke birgt weit mehr Gefahren als nur den berüchtigten „windigen Berg“.
„Wenn ich die Route dieser neun Tage mit einem Wort beschreiben müsste, wäre es boshaft“, sagte Tour-de-France-Femmes-Direktorin Marion Rousse bei der Streckenpräsentation in Paris gegenüber L’Équipe. „Es gibt praktisch auf jeder Etappe Fallstricke. Keine ist völlig flach – fast jeden Tag wartet eine Steigung. Es wird eine Tour, in der man mental unglaublich stark sein muss, denn auch in den Finalen lauern regelmäßig Schwierigkeiten.“
Bei der Planung der Strecke habe man viele Szenarien durchgespielt, erklärte Rousse weiter: „Am Ende machen wir einen Vorschlag – und die Fahrerinnen schreiben die Geschichte. Die Schweiz bietet uns fantastische Möglichkeiten für einen spektakulären Auftakt, etwa mit der ersten Etappe nach Lausanne und der Côte de Saint-François, einem idealen Ziel für Puncheure.“
Neben der sportlichen Herausforderung betonte Rousse auch die landschaftliche Schönheit der Route: „Die Tour de France, ob für Männer oder Frauen, ist immer auch ein Postkartenrennen. Die Schweiz ist ein atemberaubendes Land – und sie erlaubt uns, früh nach Frankreich zurückzukehren und dort das große Finale vorzubereiten.“

Einführung von Zeitfahren

Was die entscheidenden Phasen des Rennens angeht, so setzt Rousse große Erwartungen in die Rückkehr des Einzelzeitfahrens: "Das erste große Ereignis für die Führenden wird das 21-km-Zeitfahren in Dijon sein. Ein Zeitfahren, das wir seit zwei Jahren nicht mehr gesehen haben", sagte Rousse. "Es stimmt, dass wir oft auf ein Zeitfahren verzichten, sowohl bei den Männern als auch bei den Frauen, weil es den Leuten nicht so gut gefällt. Das Publikum ist kleiner und vor allem kann es die Gesamtwertung schnell 'einfrieren'."
Das Podium 2025 mit Demi Vollering, Pauline Ferrand-Prévot und Kasia Niewiadoma (von links nach rechts)
Das Podium 2025 mit Demi Vollering, Pauline Ferrand-Prévot und Kasia Niewiadoma (von links nach rechts)
Das Zeitfahren ist zwar nicht die entscheidende Etappe der Tour de France Femmes 2026, könnte jedoch zur Schlüsselstelle im Kampf um das Gelbe Trikot werden – besonders, wenn Pauline Ferrand-Prévot erneut in Top-Kletterform an den Start geht. „Wir haben dieses Zeitfahren bewusst eingeplant“, erklärte Tour-Direktorin Marion Rousse, „aber auch im Hinterkopf behalten, dass Fahrerinnen wie Marlen Reusser hier wertvolle Sekunden auf Demi Vollering und Ferrand-Prévot gutmachen können. Deshalb müssen sie sich möglicherweise schon früher im Rennen zeigen.“
Im Vergleich zur diesjährigen Ausgabe fällt der Kurs 2026 etwas weniger berglastig aus – ganz ohne große Prüfungen bleibt die Strecke jedoch nicht. Besonders die 7. Etappe mit dem Ziel auf dem Mont Ventoux wird das Herz vieler Fans höher schlagen lassen. „In diesem Jahr erreichen wir den Gipfel des Mont Ventoux – unseres legendären Berges“, sagte Rousse. „Jedes Jahr möchten wir Symbole schaffen, Anstiege, die die Fahrerinnen ihrer eigenen Geschichte hinzufügen können – legendäre Orte, die auch bei der Tour der Männer unvergessen sind.“
Doch auch der Schlusstag in Nizza dürfte entscheidenden Einfluss auf die Gesamtwertung haben. „Nizza, zwischen Meer und Bergen gelegen, ist ein großartiger Schauplatz für ein Finale, das alles andere als vorhersehbar ist“, erklärte Rousse. „Wir wollten ein echtes Feuerwerk zum Abschluss – eine hügelige Etappe ohne einen einzigen Meter flaches Terrain.“
Die letzte Etappe führt viermal über den Col d’Eze, bevor sie auf der Variante des Col du Vinaigrier gipfelt – einem Anstieg mit bis zu 16 Prozent Steigung. „Das wird spektakulär“, verspricht Rousse.
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