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Vuelta a Espana 2025 endete gestern in einem chaotischen und unrühmlichen Szenario: Die 21. Etappe in Madrid wurde wegen massiver Proteste abgebrochen. Statt der traditionellen Siegerparade in die spanische Hauptstadt rollte das Peloton nur bis ins Stadtzentrum. Jonas Vingegaard wurde schließlich auf einem Hotelparkplatz zum Gesamtsieger gekrönt – ein ungewöhnlicher und symbolträchtiger Abschluss einer Rundfahrt, die bereits mehrfach von Unterbrechungen geprägt war. Statt eines großen Finales stand am Ende das Sinnbild einer unruhigen Ausgabe.
Bevor die letzte Etappe abgebrochen wurde, sprach der ehemalige Profi und heutige Sporza-Analyst
Jose De Cauwer über die Stimmung im Radsportpublikum. Er brachte die Enttäuschung vieler Fans auf den Punkt: „Ich denke, es ist hauptsächlich eine ärgerliche Vuelta. Nicht, weil sie langweilig war – die Fahrer haben das Beste daraus gemacht. Aber es ist vor allem eine Schande für das Rennen selbst.“
Jay Vine als sportlicher Lichtblick
De Cauwer verwies zugleich auf eine der positiven Geschichten des Rennens: den Australier
Jay Vine vom UAE Team Emirates - XRG, der sich die Bergwertung sichern konnte. „Er könnte in Kigali eine Schlüsselrolle spielen. Er fährt dort beide Weltmeisterschaften und ist ein klarer Podiumsanwärter im Zeitfahren. Schon letztes Jahr in Zürich hätte er es fast geschafft, wenn nicht dieser Fehltritt passiert wäre. Jetzt wirkt er stärker denn je. Er war den ganzen Tag aktiv und kam trotzdem nah an der Bola del Mundo ins Ziel. Er hat oft attackiert und genau dort gearbeitet, wo es nötig war.“
Vine zeigte in den drei Wochen seine Vielseitigkeit, überzeugte nicht nur als Kletterer, sondern auch im Kampf gegen die Uhr. Besonders in Erinnerung blieb sein Auftritt im Zeitfahren der 18. Etappe. De Cauwer betonte: „Filippo Ganna hatte sich tagelang für dieses Zeitfahren vorbereitet, und dann kommt der König der Berge mit nur einer Sekunde Rückstand ins Ziel – das ist wirklich beeindruckend.“