Wie in jedem Jahr um diese Zeit verabschiedet sich das Peloton von verdienten Profis, die ihre Karriere beenden. 2025 ist keine Ausnahme – und das letzte bekannte Gesicht, das seine Radschuhe an den Nagel hängt, ist niemand Geringerer als Geoffrey Soupe, einst Etappensieger der Vuelta a España.
Der Franzose sorgte 2023 für eine der größten Überraschungen jener Rundfahrt: Auf der 7. Etappe nach Oliva setzte sich Soupe in einem packenden Sprint gegen namhafte Konkurrenten wie Orluis Aular, Edward Theuns, Juan Sebastián Molano und Kaden Groves durch. Es war der größte Erfolg seiner Laufbahn – und zugleich sein einziger Sieg auf WorldTour-Niveau. Seine übrigen drei Profisiege errang er zuvor bei der La Tropicale Amissa Bongo in Gabun.
Mit seinem markanten Vollbart, der ihn im Feld unverwechselbar machte, galt Soupe während seiner gesamten Karriere als loyaler und selbstloser Helfer. Der heute 37-Jährige startete Anfang der 2010er Jahre bei FDJ, wechselte später zu Cofidis (2015–2019) und fand schließlich bei
TotalEnergies seine sportliche Heimat. Dort feierte er seinen größten Triumph – den Vuelta-Etappensieg – und dort verabschiedete er sich nun auch vom Profi-Radsport.
Abschied im Land der aufgehenden Sonne
Soupe setzte seinem Karriereende einen würdigen Schlusspunkt: Bei der Tour de Kyushu in Japan zeigte er noch einmal starke Leistungen. Nach einem 3. Platz beim Sasebo-Kriterium am 10. Oktober überzeugte er auch auf den Etappen der Rundfahrt selbst – mit Rang 2 auf der zweiten und Rang 3 auf der dritten Etappe.
Das Team TotalEnergies würdigte seinen Abschied mit bewegenden Worten auf Instagram:
„Die Karriere des schönsten Bartes des Pelotons ist im Land der aufgehenden Sonne zu Ende gegangen. Geoffrey Soupe, ein vorbildlicher Anfahrer und Teamkollege, beendet seine Laufbahn am Ende der Tour de Kyushu. Mit 37 Jahren hinterlässt er die Erinnerung an einen großzügigen und respektierten Rennfahrer, der für immer durch seinen großartigen Sieg bei der Vuelta 2023 in Erinnerung bleiben wird. Danke, Geoffrey.“
Ein stiller Arbeiter mit großem Herzen
Geoffrey Soupe war nie der lauteste Fahrer im Feld, doch sein Einsatz und seine Verlässlichkeit machten ihn zu einem geschätzten Mitglied jedes Teams, dem er angehörte. Sein Karriereende markiert das Ende einer Ära – die eines Fahrers, der selten im Rampenlicht stand, aber für viele Kapitäne unverzichtbar war.
Und so endet die Laufbahn eines Mannes, der den Radsport auf seine Art geprägt hat: ehrlich, bodenständig und mit einem unverkennbaren Bart, der ihn zu einer kleinen Legende im Peloton machte.