„Urlaubszeit. Der Strand ruft“, schrieb
Tom Pidcock nach einem außergewöhnlich intensiven Wochenende – erschöpft, aber zufrieden. „Lombardei und Schotter-WM am selben Wochenende... Warum nicht! Die Beine spüren es jetzt!“ Der Brite hatte sich gleich zwei der anspruchsvollsten Herausforderungen des Radsportherbstes vorgenommen – und beide mit Bravour gemeistert.
Am Samstag stand Pidcock bei der
Lombardei-Rundfahrt am Start, einem der prestigeträchtigsten und härtesten Klassiker des Jahres. Über 238 Kilometer kämpfte er sich über die legendären Anstiege des Rennens und überquerte die Ziellinie als Sechster – 4:16 Minuten hinter einem überragenden Tadej Pogačar. „Wir wollten mehr, aber ich muss mit dem sechsten Platz zufrieden sein. Ich werde zurückkommen“, sagte Pidcock nach dem Rennen mit jener Mischung aus Ehrgeiz und Gelassenheit, die seinen Aufstieg geprägt hat.
Weniger als 24 Stunden später saß er schon wieder im Sattel – diesmal bei der Schotter-Weltmeisterschaft in den Niederlanden. Trotz minimaler Vorbereitung auf das ungewohnte Terrain bewies Pidcock erneut seine Vielseitigkeit. In einem chaotischen, intensiven Rennen landete er abermals auf Rang sechs. Besonders lobte er sein Pinarello-Bike, das ihm half, die unberechenbare Strecke zu meistern. „Nicht die Vorbereitung, die ich normalerweise für eine
Weltmeisterschaft hätte, aber ich habe den Tag wirklich genossen. Von Anfang an herrschte Chaos – das hat großen Spaß gemacht“, erklärte er im Ziel.
Pidcocks Saison 2025 bot weit mehr als dieses Doppelwochenende. Bereits im Frühjahr hatte er mit dem Gesamtsieg bei der AlUla Tour und einem starken zweiten Platz bei Strade Bianche beeindruckt. Diese Resultate zeigten früh, dass er zu den vielseitigsten Fahrern des Pelotons zählt.
Seinen größten Erfolg feierte der Brite jedoch bei der Vuelta a España, wo er als Gesamtdritter sein erstes Grand-Tour-Podium erreichte – ein Meilenstein, der seinen Status als ernsthaften Rundfahrer festigte. Auch bei den italienischen Herbstklassikern wie dem Giro dell’Emilia überzeugte Pidcock mit taktischer Reife und Konstanz.
Im Rückblick auf das Jahr zeigte sich der 26-Jährige dankbar: „Ich bin sehr zufrieden mit der gesamten Saison und dem, was wir als Team
Q36.5 Pro Cycling Team erreicht haben. Vielen Dank an alle für ihre Unterstützung. 2026 wollen wir größer und besser werden als je zuvor.“
Doch bevor die Vorbereitung auf die neue Saison beginnt, gönnt sich Pidcock eine Pause. Nach Monaten voller Podiumsplätze, harter Rennen und internationaler Herausforderungen tauscht er das Rad gegen die Ruhe am Meer. Der Strand ruft – und Pidcock hat sich diese Auszeit redlich verdient.