„Die Idee ist, alle drei Grand Tours zu absolvieren“ – Movistars unterschätzter Kapitän legt ambitionierten Plan für 2026 dar

Radsport
Freitag, 12 Dezember 2025 um 11:15
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Einer Rubio richtet seine Ziele nicht auf ein einzelnes Rennen oder ein einzelnes Ergebnis aus. Der Kletterer des Movistar Team denkt die Saison als Ganzes – mit einem klaren Leitmotiv: in einem Jahr beim Giro d’Italia, der Tour de France und der Vuelta a España am Start zu stehen.
„Die Idee ist, zu versuchen, alle drei Grand Tours zu beenden“, erklärte Rubio im Gespräch mit Marca. „In diesem Jahr ist es so geplant und wir wollen es gut machen.“
Dieser Ansatz unterscheidet ihn sofort von vielen Fahrern im Peloton. Statt auf einen Formhöhepunkt oder eine Gesamtwertung zu setzen, setzt Rubio auf Umfang, Widerstandsfähigkeit und Chancen – im vollen Bewusstsein, was ein solcher Rennkalender verlangt.
„Das ist der Plan. Zu versuchen, alle drei Grand Tours zu beenden“, ergänzte er. „Letztes Jahr haben wir nach Giro und Tour bereits darüber nachgedacht, aber die Vuelta zu vollenden, stand ursprünglich nicht auf dem Plan. Dieses Jahr schon.“

Etappen statt Gesamtwertung

Rubio macht klar, dass dieses Vorhaben nicht bedeutet, jedes Rennen mit maximaler Intensität zu fahren. Alle drei Grand Tours zu bewältigen, ist in seinen Worten eine Aufgabe, die weit über die reine Physis hinausgeht.
„Alle drei Grand Tours zu beenden, ist nicht nur physisch, es ist auch eine mentale Herausforderung“, sagte er.
Diese mentale Klarheit prägt auch seine Rolle auf der Straße. Statt sich dem Druck eines dreiwöchigen Gesamtwertungskampfs zu unterwerfen, wählt Rubio Freiheit und Selektivität als Leitprinzipien.
„Mein Plan ist, auf Etappenjagd zu gehen, ohne zu sehr an die Gesamtwertung zu denken“, erklärte er.
Dieser Ansatz passt auch zur sich wandelnden Führungsstruktur bei Movistar Team. Die Mannschaft hat mit Cian Uijtdebroeks, von Team Visma | Lease a Bike verpflichtet, neben Enric Mas eine weitere Option für die Grand-Tour-Gesamtwertung. Für Rubio bedeutet das mehr Freiraum ohne die Last der Gesamtverantwortung.
Es ist kein Rückzug vom Anspruch, sondern eine strategische Positionierung, geformt durch Erfahrung und Teamkontext. Rubio hat bereits gezeigt, dass er in Grand Tours tief kommen kann, und weiß, wo seine Stärken am besten zur Geltung kommen. Bergetappen, taktisch geprägte Tage und Momente des Zögerns bei den Favoriten bleiben sein natürliches Jagdrevier.

Breiterer Blick auf Grand-Tour-Erfolg

Rubios Perspektive spiegelt zudem eine weniger verengte Sicht auf Erfolg auf höchstem Niveau wider. Während der kolumbianische Radsport weiter nach seinem nächsten Grand-Tour-Sieger sucht, vermeidet er es, die Herausforderung rein national zu rahmen.
„Kolumbien versucht jetzt wieder, Grand Tours zu gewinnen. Es ist kompliziert, aber es gibt gute Fahrer und das kann in Zukunft gelingen“, sagte er.
Anschließend weitete er den Blick und nahm nationale Rivalität ganz aus der Gleichung.
„Ich weiß nicht, ob Kolumbien oder Spanien es zuerst schafft, aber ich hoffe, dass es bald einem Fahrer gelingt – ob Kolumbianer oder Spanier.“
Diese Haltung passt natürlich zum Movistar Team, wo Rubio sein Umfeld eher persönlich als rein professionell beschreibt.
„Ich fühle mich in diesem Team sehr glücklich, für mich ist es wie eine Familie“, sagte er. „Wir gehen mit großer Vorfreude in die neue Saison.“

Fortschritt messen ohne Druck

Rubios Plan, alle drei Grand Tours anzupacken, zielt nicht auf eine Statistik oder einen Haken im Lebenslauf. Es geht darum, seine Grenzen kontrolliert zu testen, zu lernen, wie Körper und Kopf über eine ganze Saison reagieren, und Chancen zu nutzen, wenn sie sich bieten.
Giro, Tour und Vuelta in einem Jahr zu vollenden, ist nach jedem Maßstab anspruchsvoll. Indem er die Last der Gesamtwertung ablegt und sich auf gezielte Tage fokussiert, positioniert sich Rubio als eine der spannendsten Karten von Movistar für die kommende Saison.
Während er sich auf ein langes Jahr auf der Straße vorbereitet, ist sein Ziel einfach und klar definiert. Alle drei Grand Tours fahren. Die richtigen Momente wählen. Und sehen, wie weit ihn dieser Ansatz auf Topniveau tragen kann.
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