Isaac del Toro ist bereits ein Star. Seine unglaubliche Saison 2025 voller Siege sorgt dafür, dass im Vorfeld von 2026 zwangsläufig noch mehr von ihm erwartet wird. In seinem zweiten Jahr bei UAE Team Emirates - XRG gewann er eine Etappe und verpasste den Gesamtsieg beim Giro d’Italia nur knapp, holte Etappen- und Gesamtsiege in mehreren Rennen (Österreich, Burgos) und räumte zahlreiche Klassiker ab (allen voran die legendäre Giro dell’Emilia).
Mit Blick auf die nächste Kampagne (die mit einem unvermeidlichen Doppelsieg bei den mexikanischen Landesmeisterschaften bereits begonnen hat) ist von einem Fahrer, der wohlgemerkt erst zwei volle Jahre im WorldTour-Peloton hat, nur noch mehr zu erwarten. Auf dem Weg ins Jahr 2026 halten wir drei große Ziele für realistisch, die Del Toro 2025 noch verfehlte – ganz ohne Druck angesichts seines Alters:
1. Pogacar bei Mailand–Sanremo helfen
Das Rennen, mit dem Tadej Pogacar in den vergangenen Jahren am meisten kämpfte, ist Mailand–Sanremo. Beim ersten Monument des Jahres wird UAE erneut die gesamte Maschinerie auffahren, um dem Slowenen auf dem Poggio die Chance zu geben, Mathieu van der Poel abzuschütteln.
Isaac del Toro war bereits dieses Jahr bei Mailand–Sanremo dabei, den Unterschied machten jedoch Tim Wellens und Jhonatan Narváez. @Imago
Dafür muss auf der Cipressa und eingangs des letzten Anstiegs vor der Abfahrt ins Ziel ein Höllentempo angeschlagen werden. In dieser Saison war Isaac del Toro der Schlüsselmann vor Pogacars geplantem Angriff, auf der Cipressa fehlte er jedoch. Tim Wellens und Jhonatan Narváez leisteten Erstaunliches, doch es reichte nicht, um van der Poel genügend wehzutun. Sicher ist: Nächstes Jahr will er im Feld wieder eine Schlüsselfigur sein und diesmal noch mehr investieren, damit der Angriff seines Kapitäns noch wirkungsvoller zündet.
2. Einen WorldTour-Klassiker gewinnen
Del Toro gewann im vergangenen Jahr Milano–Torino, Terres de l’Ebre, Circuito de Getxo, GP Industria, Giro della Toscana, Coppa Sabatini, Trofeo Matteotti, Giro dell’Emilia und Gran Piemonte. Eine unglaubliche Demonstration von Stärke und Konstanz. Keiner dieser Siege fand jedoch in der WorldTour statt. Bei der Clásica San Sebastián wurde er Fünfter (hier patzte UAE taktisch, da er der Kapitän war), in Il Lombardia ebenfalls Fünfter (als Helfer für Pogacar).
Er ließ die Ardennen aus. 2026 könnte er bei Rennen wie dem Amstel Gold Race oder dem Flèche Wallonne glänzen. Diese Rennen liegen ihm und eignen sich für einen ersten WorldTour-Erfolg in einem Eintagesrennen. Ein erneuter Anlauf in San Sebastián wäre ebenfalls eine Option.
3. Eine Grand Tour gewinnen?
Isaac del Toro startete in den vergangenen Giro d’Italia als Helfer für Juan Ayuso und Adam Yates, und nur ein taktischer Fehler von UAE und ihm selbst verhinderte das rosa Trikot in Rom. Es ist daher plausibel, dass er 2026 zur Revanche ansetzt. Leichter gesagt als getan – die Konkurrenz dürfte diesmal breiter und stärker sein.
Da es so aussieht, als würde Jonas Vingegaard den Giro d’Italia fahren –
und auch Remco Evenepoel scheint damit zu liebäugeln –, könnte die Vuelta a España für ihn eine hervorragende Alternative sein, da die Gegnerschaft potenziell weniger hart wäre. Klar ist aber auch: Bei UAE wird man einen João Almeida berücksichtigen müssen, der sich seit Jahren als Leader für diese Rennen empfiehlt.
Del Toro sollte nächstes Jahr den Giro d’Italia für UAE anführen – aber reicht es diesmal zum Sieg? @Imago