„Das ist ein Haufen Unsinn“ – Adam Blythe kritisiert Juan Ayuso nach Vuelta-Einbruch

Radsport
Freitag, 29 August 2025 um 15:30
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Juan Ayuso verlor auf der sechsten Etappe der Vuelta a España 2025 fast zwölf Minuten – und nahm es selbst mit einem Lächeln. Für ihn war das, so seine Erklärung, kein Drama, sondern Teil eines Plans: Die Gesamtwertung sei ohnehin nie ein echtes Ziel gewesen. Doch nicht alle teilen diese Sichtweise. TNT-Sports-Analyst Adam Blythe äußerte sich deutlich kritischer.
Ayuso betonte nach dem Ziel, dass er in Spanien nicht als Kapitän angetreten sei. Sein Start sei erst fix geworden, nachdem Tadej Pogacar abgesagt hatte. „Mein ursprünglicher Plan war nicht, um die Gesamtwertung zu fahren. Das Team bat mich aus Respekt, es zu versuchen, also habe ich es probiert. Aber ich habe mich nicht gut gefühlt und bin einfach mit dem Strom geschwommen“, erklärte der 22-Jährige. Nun wolle er sich auf Etappenjagden und die Weltmeisterschaft in Kigali konzentrieren.

Blythe glaubt Ayuso nicht

Blythe zeigte sich von dieser Argumentation wenig überzeugt. „Ich denke, er hat gesagt, dass er nicht für die Gesamtwertung fährt – ich denke, das ist ein Haufen Unsinn“, so der Brite. „Selbst wenn er nur bei 80 oder 90 Prozent ist, gehört er normalerweise unter die besten 25. Das gestern war ein sehr schlechter Tag, aber er ist ein GC-Fahrer – und genau dafür ist er da.“
Der frühere Profi kritisierte zudem Ayusos Bilanz in den großen Rundfahrten 2025. „Weder beim Giro noch hier hat er überzeugt. Vielleicht war der Druck zu groß: die Doppelspitze mit Isaac del Toro beim Giro, hier mit João Almeida. Damit scheint er nicht klarzukommen. Eventuell ist er mental auch einfach ausgelaugt.“

Signale aus dem Team

Blythe verwies außerdem auf Ayusos Körpersprache: Dieser habe sein Rennradio aus dem Ohr genommen – ein Zeichen fehlenden Interesses. „Normalerweise behält man es drin, weil man wissen will, was vorne passiert. Bei ihm sah es aus, als ob er innerlich abgeschlossen hätte.“
Auch sein TNT-Kollege Matt Stephens nahm das Team in den Blick. „Kein einziger Teamkollege ist zurückgefallen, um nach ihm zu sehen. Das war ein klares Signal: Er fährt nicht auf Gesamtklassement.“
Ob Ayuso tatsächlich den Rest der Vuelta als reiner Helfer und Etappenjäger bestreiten wird, bleibt offen. Fest steht: Der junge Spanier hat nicht nur sportlich, sondern auch kommunikativ einen schweren Tag hinter sich – und Experten zweifeln an seiner Erzählung.
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