Colle delle Finestre in Gefahr: Wetterchaos bedroht Schlüsselmoment des Giro d’Italia

Radsport
durch Nic Gayer
Dienstag, 29 April 2025 um 13:30
albertocontador colledellefinestre
Der Giro d’Italia 2025 steht vor einer seiner größten Unsicherheiten – und sie liegt, wie so oft, hoch oben in den Alpen. Schnee und unbeständiges Wetter sorgen erneut für Kopfzerbrechen bei Fahrern und Organisatoren. Der legendäre Colle delle Finestre, mit 2.178 Metern der höchste Punkt der diesjährigen Rundfahrt und als Cima Coppi ausgewiesen, droht wegen massiver Schneefälle von der Route gestrichen zu werden.
Obwohl die Organisatoren bereits versucht haben, die Strecke wetterresistenter zu gestalten und auf extrem hohe Alpenpässe zu verzichten, könnte das nicht ausreichen. Die Berichte aus dem Piemont sind alarmierend: Innerhalb weniger Tage sind auf dem Finestre bis zu 40 Zentimeter Neuschnee gefallen. Und das Problem ist nicht nur der Schnee – sondern auch die Beschaffenheit des Anstiegs.
Die letzten Kilometer des Passes bestehen aus einer unbefestigten Schotterstraße. Diese kann sich durch Schneeschmelze schnell in eine matschige, kaum befahrbare Piste verwandeln – ein Albtraum für den Giro-Tross, der dort mit Fahrern, Materialwagen und Medienteams sicher durchkommen muss.
Eine Streichung des Finestre würde einen tiefen Einschnitt in die Dramaturgie des Rennens bedeuten. Die 20. Etappe ist als letzte große Prüfung der Klassementfahrer konzipiert – ein Tag, an dem sich das Gesamtklassement nochmal drastisch verschieben könnte. Gerade Fahrer wie Primoz Roglic, Juan Ayuso oder Adam Yates, die sich als stärkste Kletterer angekündigt haben, könnten hier ihre Chance wittern.
Wie das italienische Wetterportal IlMeteo berichtet, steht eine endgültige Entscheidung in den nächsten Tagen an. Der Start des Giro rückt unterdessen näher – in etwas mehr als einer Woche beginnt das Rennen in Albanien. Doch wie die Route im Hochgebirge am Ende tatsächlich aussehen wird, liegt derzeit noch in den Händen der Natur.
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