Victor Campenaerts blickt trotz seines Schulterblattbruchs optimistisch auf die kommende
Tour de France. Der Belgier hatte sich bei einem Sturz auf der dritten Etappe der Baskenland-Rundfahrt verletzt, konnte aber durch intensives Rollentraining in Form bleiben – auch wenn das nicht jeder Fahrertyp bevorzugt.
„Zum Glück trainiere ich gerne auf der Rolle“, erzählt Campenaerts im Interview mit Sporza von seinem Höhentrainingslager in der Sierra Nevada. „Tiesj Benoot hält mich für verrückt. Er sagt, er sei seit drei Wochen nicht mehr Rad gefahren und findet es hoffnungslos, drinnen zu trainieren.“ Dennoch gesteht Campenaerts: „Es fängt an zu jucken. Ich vermisse das Fahren draußen – besonders hier am Berg, wo ich aktuell mit Tadej Pogacar der einzige Tour-Fahrer bin.“
Noch diese Woche wird er Gesellschaft von weiteren Teamkollegen bekommen – und dann darf er auch endlich wieder auf die Straße. „Ich hätte schon vor zwei Wochen draußen fahren können, aber das Team wollte kein Risiko eingehen – und das ist auch richtig so“, erklärt der 33-Jährige. „Ein Sturz im Training passiert selten, aber stellen Sie sich vor, ich kippe nach einem harten Intervalltraining an der Ampel einfach um, weil ich nicht rechtzeitig aus dem Klickpedal komme. Das wäre sehr amateurhaft.“
Trotz der Zwangspause fühlt sich Campenaerts körperlich bereit. „Ich habe die volle Kontrolle über mein Rad. Der Knochen ist gut verheilt, ich kann wieder Kraft einsetzen und bin stabil auf dem Rad.“ Nur im Alltag gibt es noch Einschränkungen: „Eine Tasse aus dem Regal zu holen, ist mit dem rechten Arm noch nicht ganz einfach“, lacht er. „Aber ich arbeite täglich daran. Mit der Schulter wird bald wieder alles passen.“