Bradley Wiggins warnt: „Die erste Woche der Tour 2025 wird schmutzig und hart.“

Radsport
Samstag, 05 Juli 2025 um 13:44
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Die Tour de France ist zurück – und mit ihr auch The Move, das Format des WEDU-Podcasts von Lance Armstrong. Gemeinsam mit Johan Bruyneel, George Hincapie und erstmals auch Bradley Wiggins analysiert Armstrong die wichtigsten Etappen und Entwicklungen der Saison.
Zum Auftakt der Tour 2025 hat sich die Gruppe zu einer Spezialfolge zusammengesetzt, um das diesjährige Rennen einzuordnen – und kommt dabei zu dem Schluss: Diese Tour bricht in ihrer ersten Woche deutlich mit der Tradition.

Flacher Auftakt, große Nervosität

Die ersten zehn Tage der Grande Boucle sind ungewöhnlich flach, stark auf die Sprinter zugeschnitten und beinhalten keine nennenswerten Bergetappen. Das sorgt für Spannung – vor allem bei den Anwärtern auf das Gesamtklassement. Die 5. Etappe, das einzige Einzelzeitfahren zu Beginn, könnte dabei zum vorentscheidenden Moment werden.
Bradley Wiggins: „Es wird eine dreckige erste Woche – hart für alle. Wir werden sehen, wie Gesamtklassement-Fahrer Zeit verlieren: durch Windkanten, Stürze, Regen. Dazu kommt das Zeitfahren auf Etappe 5 – einige werden von Anfang an vorne fahren, um ins Gelbe Trikot zu kommen. Vor allem Remco wird man im Blick haben.“
Lance Armstrong: „Es ist eine Woche, in der man viel verlieren, aber nicht viel gewinnen kann. Für die Zuschauer ist das großartig, weil alles passieren kann. Aber für die Fahrer wird es unglaublich nervös.“
George Hincapie: „In den letzten Jahren hatten die Klassementfahrer gleich zu Beginn schwere Bergetappen. Jetzt ist alles offener – Wind, Regen, Stürze: Das macht die Situation extrem riskant. Jeder kann ins Ziel kommen, aber alles kann durch einen einzigen Fehler zerstört werden. Wenn ich um Gelb fahren würde, wäre ich jetzt schon nervös.“

Rückkehr zur klassischen Tour?

Johan Bruyneel: „Wir erleben eine Rückkehr zur klassischen Tour: zehn Etappen ohne große Berge. Die Belastung wird dennoch extrem sein. Für Sprinter gibt es viele Chancen – und einige Etappen könnten auch für Ausreißer ideal sein. Aber alles hängt davon ab, wie die Sprinterteams das Rennen kontrollieren.“
Er ergänzt: „In den letzten Jahren haben wir weniger erfolgreiche Ausreißversuche gesehen. Jetzt gibt es wieder Möglichkeiten – und mit dem flachen Zeitfahren über 33 Kilometer auf Etappe 5 könnten wir die ersten ernsthaften Schlagabtausche der Klassementfahrer erleben. Remco ist hier der Topfavorit. Ich sehe ihn dort ins Gelbe Trikot fahren – und wenn er es einmal hat, wird er es mindestens bis zur 12. Etappe verteidigen wollen.“

Spannung oder Stillstand?

Die ersten zehn Etappen der Tour 2025 gelten als unberechenbar. Doch wie Armstrong, Bruyneel und Co. betonen, hängt alles davon ab, wie die Teams das Rennen angehen. Entweder es kommt zu einem Feuerwerk – oder zu einer taktisch kontrollierten Prozession.
Es kann alles passieren. Oder, wie Armstrong es formuliert: Vielleicht auch nichts.
Ein flacher Auftakt mit Potenzial – für Drama, für Windkanten, für Chaos. Die Frage ist nur: Wer wagt den ersten Schritt?
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